Mannheim, München, Magdeburg (dpo) - 13 verletzte Polizisten in Mannheim, gewaltsam durchbrochene Polizeisperren in München, immer wieder Angriffe auf Journalisten: Experten schätzen, dass die Querdenken-Bewegung nur noch wenige gewaltsame Proteste davon entfernt ist, die Herzen der Bevölkerung endlich für sich zu gewinnen.
"Ich bin momentan wie so ziemlich alle meine Bekannten bereit, die Pandemie-Maßnahmen der Regierung mitzutragen", erklärt Petra Koschlik (54) aus Mannheim. "Teils würde ich mir sogar härtere Beschränkungen wünschen. Aber wenn es jetzt noch ein paar Demos gibt, bei denen Querdenker an der Seite von Nazis marschieren und andere Menschen verletzen, dann ändere ich meine Meinung bestimmt, lasse mich entimpfen und werde selbst Querdenkerin."
Denn bekanntermaßen steigt die Legitimität und Überzeugungskraft politischer Forderungen mit jedem verletzten Polizisten, jeder Morddrohung gegen Journalisten, jedem Fackelmarsch vor Politiker-Wohnsitzen und jeder geschwungenen Reichsfahne.
Wie oft genau Querdenker und Impfgegner noch gewaltsam demonstrieren müssen, bevor sie vom Rest der Bevölkerung plötzlich umjubelt und mit Orden behangen werden und Olaf Scholz ihnen das Kanzleramt übergibt, ist noch unklar.
ssi, dan; Foto: Imago