Wien (dpo) - Erst trat Sebastian Kurz als österreichischer Bundeskanzler zurück, nun verlässt auch sein Nachfolger Alexander Schallenberg überraschend das Amt. Statistiker warnen bereits, dass bei gleichbleibendem Trend bis zum Jahresende 2022 jeder Österreicher mindestens einmal Bundeskanzler gewesen sein wird.
"Unsere Hochrechnungen sind eindeutig. Das ist einerseits eine gute Nachricht für die rund 24.000 in Österreich lebenden Menschen, dass sie allesamt erwarten können, in den kommenden Monaten irgendwann einmal zumindest eine kurze Zeit lang Bundeskanzler sein zu dürfen", erklärt die Wiener Statistikerin Marie Wachner. "Aber das führt auch schnell zu Problemen. Ab 2023 müsste man nämlich überlegen, wo man neue Bundeskanzler herbekommt. Sollen die aus dem Ausland eingeflogen werden? Oder fängt man einfach wieder von vorne an?"
Viel drängender sei jedoch die Frage, was Österreich mit derart vielen Altbundeskanzlern anfangen soll. "Die werden sich natürlich ständig in allen Lebenslagen wichtig machen und versuchen, eine Sonderbehandlung zu bekommen", so Wachner weiter. "Das gibt natürlich ein riesiges Chaos, wenn alle um sie herum ebenfalls Altbundeskanzler sind und es als unter ihrer Würde empfinden, anderen eine Sonderbehandlung zuteil werden zu la… Sekunde."
In diesem Moment bekommt Wachner einen Anruf. "Bundeskanzlerin? Ich? Ab sofort? Ja, klar! Was für eine Ehre!"
Sie legt auf und verabschiedet sich anschließend von unserem Reporter. "Ich muss leider, aber Sie sollten sich geehrt fühlen. Sie haben tatsächlich gerade mit der künftigen Bundeskanzlerin von Österreich gesprochen."
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