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Homo sapiens gedenkt, künftig ausschließlich Fachtermini zu utilisieren, um ingeniöser anzumuten

Aachen (dpo) - Welch exemplarische Raffinesse! Ein männlicher Homo sapiens aus der urbanen Konglomeration Aachen hat sich selbst das Diktat auferlegt, stets mittels Fachtermini sowie ähnlich intellektuell anmutender Vokabeln zu kommunizieren. Der adulte Primat gedenkt, auf diese Weise in der Perzeption seiner Spezies als außerordentlich vigilant und ingeniös zu gelten.

"Einst parlierte ich wie ein gemeiner Plebejer in ordinären und parataktischen Sentenzen", offenbart der linguistische Revolutionär Christian Rüter. "Doch als ich vor wenigen Tagen der Imprudenz dieser Philisterei gewahr wurde, entsagte ich dem Laster der Salopperie und präferiere hinfort in sämtlicher Korrespondenz peinlichste Präzision, Akkuratesse und Skrupulosität."

Kraft dieses minutiösen und rigorosen Gebarens erfährt der 31-Jährige seitdem nicht nur in kultivierten Milieus mannigfaltige Ovationen: "Die opportunen Resultate sind allerorten manifest und abundant!", ergötzt er sich. "Mein Renommee ist seit der Introduktion jener linguistischen Modifikation formidabel, ich werde gemeinhin als Universalgenie propagiert."

Auch bei weiblichen Exponenten seiner Spezies gewann Rüter exzeptionell an Importanz: "Meine virtuosen verbalen Volten zeitigten in ihrer Profundität eine fulminante Renaissance meines maskulinen Nimbus", brüstet er sich. "Ja, der Eros des Genialischen provoziert in hoher Frequenz Avancen voluptuöser Frauen, die nach Kohabitation mit mir lechzen."

Derart evident ist die Manifestation höchster kognitiver Energie und Dynamik in Rüters Worten, dass bereits erste Petitionen zirkulieren, die die Prämierung des 31-Jährigen mit einem Nobelpreis postulieren.

Christian Rüter – prometheisches Genie unseres Säkulums.

fed, dan; Foto: Shutterstock
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