Berlin (dpo) - Nach der verkorksten Bundestagswahl (minus 8,8%) hält sich Armin Laschet trotz zahlreicher Rücktrittsforderungen und desolater Beliebtheitswerte weiterhin an der Spitze der CDU. Offenbar gelingt ihm dies, indem er einen cleveren Trick anwendet: Er tritt einfach nicht zurück.
Politikbeobachter sind sich einig, dass Laschet damit eine Art Geheimrezept gegen Rücktritte gefunden haben könnte, die für weniger gewiefte Amtsträger oft das Ende der politischen Karriere bedeuten.
"Politiker wie etwa Willy Brandt, Horst Köhler oder Karl-Theodor zu Guttenberg hatten den nötigen Anstand, Konsequenzen aus ihren Verfehlungen zu ziehen und zurückzutreten", erklärt Politikwissenschaftler Heribert Schöckwall. "Aber Laschet ist viel zu gerissen, um einen derartigen Anfängerfehler zu begehen."
Ganz unbekannt ist die Strategie, einfach nicht zurückzutreten, in den Reihen der Union allerdings nicht: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer praktiziert die Methode bereits seit Jahren erfolgreich – mehr als ein Dutzend berechtigter Rücktritte hat der CSU-Politiker so schon verhindert.
Experten gehen davon aus, dass Laschet mit dem Trick möglicherweise nicht nur die Koalitionsverhandlungen überdauern, sondern sogar Bundeskanzler werden könnte.
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