Düsseldorf (dpo) - Weil sie ungewollt schwanger wurde, verlangt eine geimpfte Frau aus Düsseldorf von einem bekannten Impfgegner Schadensersatz. Der Mann habe im Internet behauptet, dass die Corona-Impfung steril mache, heißt es in der Klage auf 160.000 Euro Schmerzensgeld. Die 29-Jährige erwartet jedoch ein Kind, obwohl sie zum Zeitpunkt der Empfängnis vollständig geimpft war.
"Frauen aufgepasst! Die Impfung verändert eure DNA und macht euch unfruchtbar!" – solche Aussagen hatte der Impfgegener und Coronaleugner Hannes Littger immer wieder auf Plattformen wie Twitter oder Telegram veröffentlicht. Da er sich als Experte auf dem Gebiet ausgab, schenkte ihm auch die Düsseldorferin Lena K. Glauben.
"Ich dachte mir: Voll praktisch, da muss ich ja gar nicht mehr mit Kondom oder Pille verhüten", erklärt die Betriebswirtin. "Mein Freund war auch total begeistert. Der Littger hatte ja behauptet, das wäre alles wissenschaftlich erwiesen."
Doch gerade einmal zweieinhalb Monate nach der Impfung kommt die Ernüchterung: Lena K. ist in der achten Woche schwanger.
"Unfassbar!", findet K. "Wenn man sich nicht einmal mehr auf Impfgegner verlassen kann, wem kann man dann überhaupt noch trauen? Ich hoffe, dass durch meine Klage wenigstens verhindert wird, dass sich noch andere Frauen auf derart unseriöse Versprechen einlassen."
Die Klage von Lena K. ist nur eine von vielen, die derzeit gegen prominente Impfgegner angestrengt werden. So hat erst im August im US-Bundesstaat Missouri ein professioneller Zauberkünstler vor Gericht ein Schmerzensgeld in Höhe von 700.000 US-Dollar erstritten, weil er entgegen der Behauptungen eines Impfgegners nach der Immunisierung gegen Corona nicht magnetisch geworden war.
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