Berlin (dpo) - Rechtsstaat in Aktion oder fieses parteipolitisches Manöver? Die Polizei hat heute im Morgengrauen Razzien in den Kinderzimmern der bekannten Prosieben-Kinderreporter Pauline (11) und Romeo (11) durchgeführt. Brisant: Der Durchsuchungsbeschluss kam von einem CDU-nahen Staatsanwalt.
Es waren Szenen, wie man sie sonst nur von polizeilichen Aktionen gegen berüchtigte Großkriminelle oder die Deutsche Bank kennt: Jeweils rund 20 Ermittler durchkämmten die Zimmer der beiden Elfjährigen in deren Elternhäusern akribisch.
Ihnen wird vorgeworfen, Taschengeldeinnahmen nicht korrekt versteuert zu haben – insgesamt geht es um Schäden im einstelligen Bereich. Mehrere Sparschweine, Wunschzettel und diverse Spielsachen wurde noch vor Ort beschlagnahmt.
Dass die Razzien genau jetzt durch eine von einem CDU-Mann geführte Staatsanwaltschaft erfolgten, wirkt zumindest verdächtig. Schließlich hatten Pauline und Romeo erst vor wenigen Tagen den CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet öffentlich im Fernsehen mit kritischen Fragen bloßgestellt.
Sollten hier also staatliche Institutionen als Instrument der Rache benutzt werden? Zwar gibt es hierfür derzeit keine Beweise – einen verdächtigen Beigeschmack hat die Angelegenheit dennoch.
Spannend auch: Armin Laschet hat sich kurz nach der Razzia zu einem zweiten Interview mit Pauline und Romeo bereit erklärt. Dieses Mal wolle er die beiden jedoch knallhart mit ihrem mutmaßlichen Gesetzeskonflikt konfrontieren.
ssi, dan; Foto: Imago