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Um Herdenimmunität schneller zu erreichen: Mobile Impfteams sollen Impfgegner heimlich im Schlaf impfen

Berlin (dpo) - Weil sich immer weniger Impfwillige finden, stagnieren derzeit die Impfzahlen in Deutschland bei knapp über 60 Prozent. Deshalb greift die Bundesregierung nun zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Mobile Impfteams sollen überzeugte Impfgegner in den kommenden Wochen nachts aufsuchen, um sie heimlich im Schlaf zu immunisieren.

"Die nächste Welle rollt heran, das Ziel Herdenimmunität ist in Gefahr", erklärt Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "Wir haben keine Zeit, da jetzt noch lange herumzudiskutieren." Impfgegner ließen sich ohnehin nicht überzeugen.

"Gleichzeitig vermeiden wir so die Einführung einer äußerst unpopulären Impfpflicht", so Spahn. "Das haben wir immerhin auch versprochen." Aufgabe der mobilen Impfteams, die in der Regel aus einem Impfarzt und einem Einbruchsspezialisten bestehen, ist es, nachts lautlos in die Wohnungen und Häuser von Impfgegnern einzudringen und diese im Schlaf zu impfen.

Vor der Impfung weist der Mediziner leise flüsternd auf Nebenwirkungen hin und bittet um eine Einwilligung in Form von drei aufeinanderfolgenden, gleichmäßigen Atemzügen. Dann wird die Spritze in den Oberarm oder einen anderen gerade freiliegenden Körperteil gesetzt.

"In der Regel spürt der Impfling nichts von der Immunisierung, da wir vornehmlich zwischen 2 und 4 Uhr nachts in der Tiefschlafphase impfen", erzählt Impfärztin Dr. Annegret Bechler. "Dass man nachts heimlich geimpft wurde, erkennt man allenfalls daran, dass sich irgendwo am Arm eine juckende Stelle befindet. Ähnlich einem Insektenstich."

Sechs Wochen später dringen die mobilen Impfteams dann erneut in die Schlafzimmer Impfunwilliger ein, um die Zweitimpfung durchzuführen.

pfg, ssi, dan; Foto: Shutterstock
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