Berlin (dpo) - Schafft er es jetzt auch endlich mal ins Rampenlicht? Immer wieder verbreitet SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz in den letzten Tagen im Internet und offline Plagiatsgerüchte über sich selbst, damit in diesem Wahlkampf auch endlich mal über ihn geredet wird.
"Haben Sie schon das mit Olaf Scholz mitbekommen? Der soll ja auch abgeschrieben haben", raunt der SPD-Politiker etwa in einer Supermarkt-Warteschlange in Berlin. "Olaf Scholz? Nie gehört. Wer soll das sein?", erkundigt sich ein Frau neben ihm. "Der könnte nächster Bundeskanzler werden, der Ganove!", so Scholz mit gespielter Empörung. Die Frau blickt ihn ungläubig an: "Was? Das ist ja unfassbar. Ich werde mich sofort intensiver mit ihm befassen und mit allen, die ich kenne, über ihn reden! Vielen Dank, dass Sie mich informiert haben, Herr… Herr… Wer sind Sie eigentlich?" – "Nur ein besorgter Bürger. Schönen Tag noch."
Szenen wie diese häufen sich aktuell täglich in Berlin. Doch auch im Internet ist Scholz mit zahlreichen Fake-Accounts eifrig dabei, sich selbst des Plagiats zu bezichtigen. "Vergesst Baerbock, Leute! Olaf Scholz hat sein Buch 'Hoffnungsland: Eine neue deutsche Wirklichkeit' komplett abgeschrieben, teilweise sogar bei armen Grundschülern, Witwen und Waisenkindern", lautet etwa einer der Posts, mit denen der SPD-Kanzlerkandidat für Aufmerksamkeit sorgen will.
Zusätzlich schickt Scholz anonyme Hinweise an die "Bild"-Zeitung mit vorformulierten Schlagzeilenvorschlägen wie "Hat Olaf abgeSCHOLZt?" oder "Genosse Plagiator - Sozialismus jetzt auch im Urheberrecht?"
Mit seiner Taktik konnte Scholz jedoch bis heute keinen nachhaltigen Erfolg verzeichnen: Bislang weigern sich sämtliche renommierte Plagiatsjäger, sein Buch zu überprüfen, weil es "zu langweilig" sei und "Politiker von Kleinparteien die meisten Deutschen sowieso nicht interessieren."
pfg, ssi, dan; Foto: Shutterstock