Minsk (dpo) - Wird er jetzt zu dreist? Weil er Lust auf Tomatensaft hatte, hat der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko heute erneut ein Flugzeug zur Landung in Minsk gezwungen.
Zeugen zufolge soll Lukaschenko am späten Vormittag nach der routinemäßigen Lektüre seines täglichen Folterberichts spontan Appetit auf das im Flugverkehr beliebte herzhafte Getränk bekommen haben.
Nur Minuten später zwangen Kampfjets der Luftwaffe eine Ryanair-Maschine, die sich gerade auf dem Weg von Bukarest nach Helsinki im weißrussischen Luftraum befand, zu einer Notlandung in der Hauptstadt Minsk. Dort nahmen Beamte einen nach offiziellen Angaben terrorverdächtigen Becher Tomatensaft fest, der sich an Bord befunden hatte.
Die Behörden in Minsk teilten mit, es habe im Vorfeld eine Bombendrohung gegen das Flugzeug gegeben. Erst nach der unvermeidbaren Notlandung habe man festgestellt, dass sich ein per Haftbefehl gesuchter Tomatensaft an Bord befand. Doch nicht nur das: Eine kriminelle Tüte Erdnüsse sowie eine Schachtel Duty-Free-Zigarren mit Verbindungen zum internationalen Drogenhandel konnten ebenfalls dingfest gemacht und zur weiteren Vernehmung in den Präsidentenpalast gebracht werden.
Im Staatsfernsehen erklärte Lukaschenko anschließend paffend und mit roten Mundwinkeln, er werde weiterhin alles unternehmen, um Kriminalität zu bekämpfen – notfalls auch im weißrussischen Luftraum.
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