Berlin (dpo) - Verlangt die Politik den Schwächsten in unserer Gesellschaft jetzt endgültig zu viel ab? Beim gestrigen Impfgipfel haben sich Ministerpräsidenten und Bundesregierung darauf geeinigt, künftig auch Kinder impfen zu lassen. Experten bezweifeln jedoch, dass die Kleinen dazu in der Lage sind.
"Ich hätte es befürwortet, wenn man Impfungen vorerst weiterhin erwachsenem Personal überlassen hätte", kritisiert etwa Gesundheitsexpertin Marianne Wöhner den Beschluss der Regierung. "Die Kinder haben aktuell ohnehin genug um die Ohren, weil sie jede Menge Schulstoff nachholen müssen. Sie jetzt noch zum Impfen heranzuziehen, grenzt an Wahnsinn."
Seitens der Regierung zeigt man sich dennoch von dem Konzept überzeugt. So habe ein Pilotprojekt mit 5 Kindern in einem Potsdamer Impfzentrum bereits zufriedenstellende Ergebnisse geliefert. "Es gab lediglich die üblichen Nebenwirkungen wie schmerzende Oberarme, Unterarme, Finger, Beine, Füße oder Ohrläppchen – je nach Einstichstelle", so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. "Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden. Wir müssen unserer Jugend eben auch mal was zutrauen!"
nok, dan; In Kooperation mit Noktara; Foto: Noktara/envato