Berlin (dpo) - Droht Franziska Giffey kurz nach ihrem Rücktritt als Familienministerin neuer Ärger? Karl-Theodor zu Guttenberg wirft der SPD-Politikerin vor, ihn in nahezu ihrer gesamten Doktortitelaffäre bis hin zu ihrem Rücktritt plagiiert zu haben, ohne ihn auch nur ein einziges Mal zu zitieren.
"Ein junges Politik-Talent, Plagiatsjäger im Internet, die Fehler aufdecken, Untersuchungen seitens der Uni und letztlich der peinliche Rücktritt vom Ministeramt: Wo haben wir das alles schon mal gehört?", fragt ein sichtlich empörter zu Guttenberg im Gespräch mit dem Postillon. "Ich sag's Ihnen gerne. Diese ganze Geschichte hat Franziska Giffey fast 1:1 von mir übernommen. Ohne eine einzige Quellenangabe! Ohne eine einzige Fußnote!"
Zu Guttenberg zeigte sich regelrecht schockiert über die unfassbare Dreistigkeit, mit der sich Giffey bei seiner eigenen Dreistigkeit bedient hat: "Sie hat sogar zwischendurch ihren Doktortitel freiwillig ruhen lassen. Genau wie ich!"
Stellenweise habe sich Giffey sogar wortwörtlich bei zu Guttenberg bedient. So sagte zu Guttenberg 2011: "Ich habe die Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen angefertigt." Giffey wiederum erklärte 2019: "Ich habe diese Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben." Ein eindeutiges Plagiat!
Zu Guttenberg stellt klar: "Ich habe selbstverständlich kein generelles Problem mit Übernahmen. Sie sind zum Teil im akademischen Bereich durchaus üblich. Aber sie sollte diese ganzen Sachen nicht als ihre eigenen Gedanken und Schlussfolgerungen ausgeben, sondern ihre Quellen nennen. Alles andere ist unredlich!"
Giffey selbst hat sich bislang noch nicht zu den harten Anschuldigungen zu Guttenbergs geäußert. Aus Ihrem Umfeld heißt es jedoch, die Ex-Ministerin habe ihre Plagiatsaffäre zeitweise auf mehr als 80 Datenträgern gespeichert und sei womöglich mit den Quellen durcheinandergekommen.
Aufgrund der großen Ähnlichkeiten fordert zu Guttenberg nun eine unabhängige Überprüfung von Giffeys Plagiats-Affäre: "Sollte sich bewahrheiten, dass Sie sich bei mir bedient hat, ist ihr der Rücktritt sofort abzuerkennen."
ssi, dan; Foto: Imago/Shutterstock