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Genialer Trick: Mann bezeichnet sich ab sofort als Querdenker, damit er sich nicht mehr an Regeln und Gesetze halten muss

Stuttgart (dpo) - Gewusst wie! Damit er sich nicht mehr an die in Deutschland geltenden Regeln und Gesetze halten muss, hat ein 59-jähriger Mann aus Stuttgart beschlossen, sich ab sofort als Querdenker zu bezeichnen. Inspiriert zu diesem Verhalten haben ihn jene 15.000 Menschen, die am Samstag trotz anderslautender Auflagen ohne Abstand und Masken in Stuttgart ungehindert demonstrieren und Journalisten attackieren durften.

Wir treffen uns mit Torsten Meyer in einem Park, wo er uns von seinem genialen Trick erzählt. "Also, um das mal vorab zu klären: Ich bin kein Querdenker oder so", erklärt er. "Ich halte mich seit über zwölf Monaten weitgehend an alle Vorschriften und sehe das auch grundsätzlich ein. Aber manchmal hat man eben auch mal keine Lust, sich an alles halten zu müssen, und damit ich in solchen Situationen keinen Ärger bekomme, gebe ich mich jetzt eben als Querdenker aus."

Für diesen Zweck hat sich Meyer ein Schild mit der Aufschrift "CORONA-DIKTATUR!" gebastelt und schreit gelegentlich "Nieder mit Merkel!", "Impfen macht frei!" oder "Bill Gates will unseren Untergang!".

Exklusiv für den Postillon gibt Meyer eine kleine Kostprobe seiner dadurch gewonnenen Privilegien, indem er unseren Redakteur mitten im Interview plötzlich überraschend attackiert. Er schubst ihn erst zu Boden und tritt dann grundlos auf ihn ein.

Wenig später kommt ein Polizist angerannt und fordert: "He, lassen Sie den Mann in Ruhe!" Meyer entgegnet: "Keine Sorge! Ich bin Querdenker! Ich darf das. Das ist nur ein Journalist." Der Polizist entspannt sich: "Ah, entschuldigen Sie bitte! Ich dachte, Sie wären ein ganz normaler Bürger. Für die ist sowas nämlich verboten. Weitermachen!"

Nach einer Weile lässt Meyer von unserem Redakteur ab. "Sorry. Das war alles nur zu Demonstrationszwecken. Ich hoffe, ich hab Ihnen nicht zu sehr wehgetan. Hier, Ihre Brille und Ihr Asthmaspray. Und hier ist noch ein Stück von Ihrem Schneidezahn."

Dann verabschiedet sich Meyer von uns. "Ich müsste dann mal weiter", erklärt er. "Ich treffe mich gleich noch mit ein paar hundert Menschen, um am Marktplatz eine kleine Party zu feiern. Ohne Masken natürlich. Und ohne Ärger zu bekommen. Wir haben es als Querdenker-Demo angemeldet."

ssi, dan; Foto: Imago/Shutterstock
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