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Wegen Thrombosegefahr: Pille ab sofort nur noch für Über-60-Jährige zugelassen

Bonn (dpo) - Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn beschränkt die Zulassung der Pille künftig auf Menschen, die das 60. Lebensjahr bereits vollendet haben. Zuvor waren immer wieder Fälle bekannt geworden, in denen vor allem junge Frauen nach Einnahme des Verhütungsmittels gefährliche Thrombosen erlitten.

"Sicherheit geht vor", erklärte ein Sprecher der Behörde. "Das Risiko, eine Thrombose zu erleiden, ist je nach Präparat um bis zu sechsmal so hoch wie bei Personen, die die Pille nicht nehmen." Aktuelle Studien weisen auf 500 bis 12.000 Fällen pro 1.000.000 hin.

Bei Menschen über 60 gebe es hingegen bislang keine belegten Fälle von Thrombosen nach Einnahme der Anti-Baby-Pille.

Zweifel an der Sicherheit des Präparats herrschen dennoch auch unter den Älteren. "Wer sagt denn, dass mir das nicht auch passieren kann?", meint etwa Irma Hegeling (78) aus Hannover zum Thromboserisiko. "Ist eine Thrombose in unserem Alter etwa weniger schlimm? Sind wir weniger wert? Das ist doch unerhört." 

Die Pille möchte sie deshalb absetzen: "Ich bin alt genug, um meine eigenen Entscheidungen zu treffen! Ich riskiere lieber eine ungewollte Schwangerschaft als eine Thrombose."

jos; Foto: Shutterstock 

Dieser Artikel erschien erstmals bei unserer niederländischen Partner-Publikation De Speld

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