Düsseldorf (dpo) - Not macht erfinderisch: Um das seit letzter Woche bestehende Verweilverbot an der Rheinuferpromenade in Düsseldorf zu umgehen, hat ein Hobbytüftler aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt eine fahrbare Parkbank entwickelt. Dank der cleveren Erfindung kann sich Tolga Polat gemütlich hinsetzen und dabei gleichzeitig in Bewegung bleiben.
"Ich sitze gerne auf Parkbänken und lasse mir das auch nicht verbieten", erklärt Polat, während er am Rheinufer auf seiner elektrischen 'Park Bench 3000' Platz nimmt, die sich schleichend langsam fortbewegt. "Aber laut der neuen Verordnung darf ich eben nicht an Ort und Stelle verweilen. Sonst bekomme ich Ärger mit der… ach, da sind sie ja schon! Aber die können mir nichts, ich bewege mich ja fort!"
Ein Polizeibeamter nähert sich und bemerkt den 36-Jährigen. "He, Sie da! Verweilen ist verboten!" Tolga Polat lächelt verschmitzt. "Ich bin doch in Bewegung, schauen Sie! Das fällt nicht unter das Verweilverbot."
Doch der Polizist bleibt skeptisch. "Das ist ja Schneckentempo! Das zählt nicht. Einmal ihre Personalien bitte!" Polat seufzt: "Ihre Kollegen gestern waren noch einsichtig und haben sofort verstanden, dass sie mir kein Bußgeld aufdrücken können. Aber Sie wollen es wohl wissen, was?" Er nimmt eine kleine Fernsteuerung in die Hand und betätigt einen Hebel.
Reifen quietschen, während die Parkbank blitzartig beschleunigt. Der Polizist bleibt erstaunt zurück, bevor er rennend die Verfolgung aufnimmt. "Halt! Ihre Personalien! Bleiben Sie sofort stehen!"
Polat ruft im Davonfahren: "Das darf ich doch gar nicht! Mensch!"
Mit zunehmender Geschwindigkeit rast der Erfinder über die Promenade. "So war das nicht vorgesehen, aber es hilft ja nichts", murmelt er. Er biegt auf einen Radweg ein. "So können sie mich nicht mit dem Auto verfolgen. Hach, ist das gemütlich hier!"
Nach rund fünf Minuten hat er den Polizisten abgeschüttelt und fährt in einen Park, in dem das Verweilverbot nicht gilt. Er stellt seine 'Park Bench 3000' unauffällig in die Reihe der dort vorhandenen Bänke und schlägt eine Zeitung auf. "Ich bleibe jetzt lieber inkognito, bis an der Rheinpromenade eine andere Fußstreife unterwegs ist, die sich auch wirklich mit der Verordnung auskennt. Dann bin ich definitiv wieder vor Ort."
Die "Park Bench 3000" will Polat bis Ende März zur Serienreife bringen.
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