Eschweiler (dpo) - E-Bikes liegen derzeit voll im Trend. Einziges Manko: Sie müssen regelmäßig geladen werden. Doch nicht überall gibt es Ladestationen und wer zu Hause lädt, merkt schnell: Strom wird immer teurer. Ein Hobby-Tüftler aus Eschweiler hat jetzt eine einfache Alternative gefunden, die den gesamten Markt revolutionieren dürfte: das erste E-Bike, das sich selbst per Dynamos beim Fahren auflädt.
Auf seine bahnbrechende Idee kam E-Bike-Enthusiast Heiko Teewag bei der Betrachtung seines alten Drahtesels. "Als ich den Dynamo sah, mit dem Strom für das Licht erzeugt wird, hab ich mir gedacht: Mensch, kann man das nicht auf ein E-Bike übertragen?", so der 57-Jährige. "Mir war klar, dass ein einzelner Dynamo viel zu schwach ist, um genug Strom für ein E-Bike zu erzeugen. Deshalb habe ich an den ersten Prototyp zunächst 20 Stück befestigt und sie mit dem Akku verbunden."
Teewag in seiner Werkstatt |
Doch bei der Jungfernfahrt des Prototyps dann die große Enttäuschung. "Ich hatte eigentlich genau ausgerechnet, dass 20 Dynamos reichen, um genug Strom zu erzeugen, aber ich konnte mein E-Bike plötzlich nur unter größter Anstrengung vorwärts bewegen", so Teewag. "Ich wollte schon aufgeben, aber dann fiel mir ein, woran es lag: Jeder einzelne Dynamo bremst das E-Bike ja auch ein bisschen. Das weiß jeder, der schon mal einen Dynamo benutzt hat. Da geht alles schwerer."
Die Lösung des Problems: Teewag baute noch 6 zusätzliche Dynamos an das Gefährt. "Das hat dann endlich die nötige Zusatzenergie gebracht, um den Bremseffekt auszugleichen."
Seitdem ist Teewag mit seinem Dynamobil, wie er es nennt, schon etwa 3000 Kilometer gefahren – ohne jede Anstrengung und ohne ein einziges Mal laden zu müssen.
Inzwischen befindet sich Teewag nach eigenen Angaben in Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Fahrzeugbauer Tesla, um zu prüfen, ob das Konzept auch auf E-Autos anwendbar ist.
mkr, ssi, dan; Fotos: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 30.3.21