Berlin (dpo) - Archäologen sind in mehreren deutschen Städten auf rätselhafte Gebäude gestoßen. Die riesigen Hallen mit tausenden Sitzplätzen geben den Forschern Rätsel auf. Unter Experten herrscht Uneinigkeit darüber, wofür die monströsen Räume einmal gut gewesen sein sollen.
"Manche sagen, dass die Stühle ein Hinweis darauf sind, dass sich hier wirklich hunderte, wenn nicht tausende Menschen gleichzeitig aufgehalten und uns bislang unbekannte kultische Handlungen ausgeführt haben sollen", erklärt Heinrich Krebelder von der Humboldt-Universität Berlin. "Aber dann muss man sich fragen: Waren die Familien damals so groß, dass zwei Haushalte solch eine Halle mit so vielen Personen füllen konnten? Kaum denkbar!"
Naheliegender seien daher andere Theorien: "Ich vermute, dass diese Gebäude zu einer längst vergessenen Kultur gehörten, in der Stühle verehrt wurden", so Krebelder. "Einige meiner Kollegen sind dagegen der Meinung, die tempelartigen Anlagen seien einer einzigen Gottheit mit tausenden Arschbacken gewidmet, die sich auf alle Stühle gleichzeitig setzen konnte."
Insgesamt fand man mehrere Arten dieser seltsamen Hallen. In manchen waren die Stühle in Richtung eines Podests ausgerichtet. In anderen fanden die Forscher aufklappbare Sitzflächen und eine Art Leinwand. Wieder andere verfügten über eine Freifläche, um die die Sitzplätze herumgruppiert waren.
Eines scheint klar: Die dicke Staubschicht auf den Böden und Sitzflächen ist ein klares Zeichen dafür, dass die Hallen vor langer Zeit zuletzt genutzt wurden. Bis alle Fragen beantwortet sind, wird jedoch noch viel Forschung nötig sein.
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