Berlin (dpo) - Der Bundesverband der Handchirurgen (BVHC) hat sich heute mit drastischen Worten an die Politik gewandt und finanzielle Hilfen gefordert. Angesichts des Böllerverbots im öffentlichen Raum an Silvester müsse ein finanzieller Ausgleich geschaffen werden, so Sprecher Helmut Grimmer.
"Silvester macht bei uns traditionell mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes aus", erklärte Grimmer. "Jetzt stehen wir natürlich vor einem riesigen Problem, wenn sich plötzlich niemand mehr zum Jahresende die Hand zerfetzt. Wenn die Regierung uns diese Grundlage mutwillig unter den Füßen wegzieht, hat sie für Ersatz zu sorgen."
Da jedoch mit einer entsprechenden Entschädigung vor Silvester nicht mehr zu rechnen sei, liege es nun auch an jedem Einzelnen, die Handchirurgenbranche zu unterstützen. "Böllern Sie zu Hause, so viel sie können", so Grimmer. "Auf Ihrem eigene Grundstück ist es vielerorts nach wie vor legal und führt zu denselben, für uns so wichtigen Verstümmelungen." Alternativ könne man auch einfach versuchen, eine Avocado mit einem scharfen Messer zu entkernen.
Ähnliche Kritik wie die Handchirurgen äußerten auch der Verband der Ohrenärzte, die Kotze-aus-Taxi-Reinigungsbranche, die Vereinigung der Berufsfeuerwehren sowie die Hersteller von Beruhigungspillen für Haustiere.
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