Berlin (dpo) - Viele haben es bereits vermutet, nun haben Forscher im Auftrag der Stiftung Warentest den Nachweis geliefert: Bei praktisch allen im Handel verfügbaren Toastern hat die angeblich per Drehregler einstellbare Röstungsdauer nichts mit dem tatsächlichen Grad der Toastbräunung zu tun. Stattdessen bestimmt ein Zufallsgenerator, wie lange das Weißbrot im Gerät verbleibt und damit auch, wie stark es geröstet wird.
"Wir haben verschiedene Einstellungen getestet und jeweils die Zeit gestoppt", heißt es in einem Bericht der Verbraucherorganisation. "In mehr als 4000 Testdurchläufen, bei denen insgesamt 2472 Scheiben Toast anbrannten, konnten wir belegen, dass die Einstellung keinerlei Einfluss auf das Ergebnis hat."
Auch würden die Geräte bei jedem Röstvorgang unterschiedlich stark heizen, sodass selbst bei gleicher Röstdauer unterschiedliche Resultate erzielt werden.
Den endgültigen Beweis erbrachten die Tester, nachdem sie mehrere Geräte auseinanderbauten.
Bei keinem der getesteten Apparate war der Regler in irgendeiner Form funktional mit dem Rest des Toasters verbunden. Stattdessen wurde die Röstvorrichtung jeweils durch einen Chip gesteuert, der Zufallswerte ausgab.
Ein mögliches Motiv für die Integration einer solchen Vorrichtung könnte sein, dass Kunden sich häufiger einen neuen Toaster anschaffen, wenn ihr Gerät immer wieder einmal Brotscheiben verbrennt.
Mehrere Hersteller wie Siemens, Braun, Severin oder Krups haben inzwischen gemeinsam Stellung zu den Vorwürfen bezogen: "Gratis er und leberkäsesüchtig Talg von grüßen! Baut, Schnabel Riegels konisch." Experten vermuten allerdings, dass diese Stellungnahme ebenfalls einem Zufallsgenerator entstammt.
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