Berlin (dpo) - Das hat bestimmt nichts miteinander zu tun: Die drei Bundesländer, in denen in den letzten Wochen und Monaten die größten Querdenker-Demos stattfanden, bilden inzwischen Deutschlands schlimmste Corona-Hotspots.
Es muss wohl eine kuriose Laune des Schicksals sein, dass nach großen Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen in Leipzig (7. November, 45.000 Teilnehmer), Berlin (1. August, 30.000 Teilnehmer; 29. August, 38.000 Teilnehmer; 18. November, 10.000 Teilnehmer) und München (12, September, 10.000 Teilnehmer) ausgerechnet Sachsen, Berlin und Bayern aktuell die Bundesländer mit den meisten Infektionen pro Kopf sind. So kommen in Sachsen auf 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen rund 352 Infizierte, in Berlin 198 und in Bayern 187.
"Zehntausende Menschen, die aus dem Umland anreisen, dicht gedrängt und zumeist ohne Masken demonstrieren und sich dann wieder aufs Umland verteilen? Das könnte natürlich schon einen negativen Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben", so Virologe Andreas Schauer. "Es könnte aber auch einfach nur alles ein spektakulärer Zufall und eine Verschwörung gegen Querdenker sein. Wir werden es wohl nie erfahren."
Immerhin: Etwas mehr Aufschluss könnte die für den 12. Dezember angesetzte Großdemo in Sachsens Landeshauptstadt Dresden (Inzidenz derzeit: 298,6) gewähren, für die seit Wochen Querdenker-Gruppen und Neonazis die Trommel rühren. Mit einem belastbaren Ergebnis dieses riesigen Menschenexperiments ist allerdings erst nach Weihnachten zu rechnen.