Rakka (dpo) - Es ist eine tiefe Dankbarkeit, die man aus der neuesten Videobotschaft der Terrororganisation IS heraushören kann. Darin lobt ein Sprecher angesichts der jüngsten Ereignisse in Wien deutschsprachige Medien für die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Verbreitung von Angst und Schrecken. Besonders Onlinemedien wie Bild.de oder oe24.at hätten sich mit Livetickern und Fotos und Videos von Opfern in vorbildlicher Weise hervorgetan.
"Liebe Medien, ohne eure hysterischen, teils unverifizierten Schreckensmeldungen würden wir es nie schaffen, dass so viele Menschen Angst vor uns haben", so der Sprecher wörtlich. "Selbst wenn noch nicht einmal klar ist, was vorgefallen ist, greift ihr jedes Gerücht auf und macht aus einem Attentäter bereitwillig eine ganze Horde. Danke dafür!"
Einen besonderen Dank sprach der IS-Kämpfer an Bild.de aus. "Der gesamte obere Teil der Seite ist für uns reserviert. Überschrift: 'Schüsse, Blut, Menschen rennen um ihr Leben - Erstes Video aus der Terrornacht von Wien!' Danke! Vielen Dank! Schöner hätten wir das nicht formulieren können. Dazu eine eigene Fotogalerie mit Toten und Verletzten. Auch total super waren jene Teaservideos, in denen man in Endlosschleife sehen konnte, wie ein am Boden liegender Passant erschossen wurde. Das ist unser feuchter Traum!"
Worum die Wiener Polizei bittet.
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Nur durch die tatkräftige Mithilfe der Medien sei es möglich, dass ein ganzer Kontinent trotz Streitkräften mit über 1,5 Millionen Soldaten vor einer Handvoll Terroristen zittert, deren selbstausgerufenes Kalifat schon lange zerfallen ist. Dabei sei es wahrscheinlicher, vom Blitz erschlagen zu werden, als einem Terroranschlag zum Opfer zu fallen.
"Sollen wir einfach einen monatlichen Betrag überweisen oder macht ihr von alleine so weiter?", so der Sprecher abschließend. In Zukunft könne sich der IS durchaus auch eine direktere Form der Zusammenarbeit vorstellen. Für weitere Fragen, vorformulierte Schreckensmeldungen, Enthauptungsvideos oder ein umfangreiches Pressekit können sich Medienvertreter direkt an [email protected] wenden.
ssi, dan; Hinweis: Artikel erschien (leider) schon so ähnlich.