Berlin (dpo) - Ihr mutiger Einsatz gegen die Diktatur ist vielen eine Inspiration: Die Rede ist selbstverständlich von Jana (22) aus Kassel, die bei einer Querdenken-Demo in Hannover für Aufregung sorgte, als sie sich selbst mit Sophie Scholl verglich. Nun hat die erste von vielen Sophie-Scholl-Schulen in Deutschland Konsequenzen gezogen und sich in Jana-aus-Kassel-Schule umbenannt.
"Bislang dachten wir, es gäbe nichts Mutigeres, als im Dritten Reich gegen die Nazis aufzustehen und dafür mit dem Leben zu bezahlen", erklärt Schuldirektor Hans Gocht. "Aber nachdem wir das Video von Jana aus Kassel gesehen haben, die unter Einsatz ihrer wertvollen Freizeit wochenlang gegen die Corona-Maßnahmen Reden hielt, Telegram-Chats betreute, auf Demos ging und Flyer verteilte, haben wir uns spontan entschieden, unsere Schule umzuwidmen."
Das bisherige Motto der Schule "Schule ohne Rassismus" soll entsprechend in "Nazis dürfen natürlich bei uns mitmachen. Wir möchten da einfach niemanden ausschließen." geändert werden.
Die Erinnerung an das unschätzbare Opfer von Jana aus Kassel soll von der Schule lebendig gehalten werden. "Wir werden jährliche Klassenfahrten zu jener schicksalhaften Stelle in Hannover machen, wo sie von diesem einen Typen mit der Ordner-Weste so gemein zurechtgewiesen wurde. Nie wieder darf sich so etwas auf deutschem Boden ereignen!"
mpa, tho, ssi, dan; Foto: dpa/Screenshot