Berlin (dpo) - In Deutschlands Schulen wird es kalt: Ärzte und Lehrerverbände empfehlen, in Klassenzimmern alle 20 Minuten für mehrere Minuten zu lüften – in Pausen soll gar durchgehend gelüftet werden. Damit die Schüler dennoch nicht frieren, sollen deshalb laut Bildungsministerin Anja Karliczek in den nächsten Monaten bundesweit Heizpilze zum Einsatz kommen.
"Gute Luftzirkulation ist in den kommenden Monaten essenziell, damit wir den Schulbetrieb aufrecht erhalten können", erklärte Karliczek. "Deshalb wird das Heizpilzverbot in Klassenzimmern vorübergehend aufgehoben. Bildung geht vor Klima."
Jede Klasse erhält vier Heizpilze pro Klassenzimmer, die an strategisch günstigen Punkten aufgestellt werden. "Sobald die Heizpilze stehen, kann praktisch durchgängig gelüftet werden", so Karliczek. Dabei sollen jeweils die Klassensprecher für das Ersetzen leerer Gasflaschen zuständig sein.
Klassenrowdies hingegen werden vom Ministerium mit Nachdruck aufgefordert, keinen Quatsch mit den Heizpilzen zu machen. Insbesondere sei es untersagt, Heizpilze umzuwerfen, Papierflieger in das Heizelement zu werfen, Heizpilze als Fechtwaffen zu nutzen, schwächere Schüler in das Heizelement zu heben, Heizpilze kopfüber in den Papierkorb zu stecken, Haarspray in das Heizelement zu sprühen oder die Tafel zum Schmelzen zu bringen.
Schülern oberer Stufen ist es gestattet, während der Pause einen Heizpilz mit in die Raucherecke zu nehmen, sofern sie ihn anschließend wieder zurückbringen.
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