Brüssel (dpo) - Nach den verheerenden Bränden im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos steigt der Druck auf die Politik, endlich etwas zu unternehmen. Nun hat sich die Europäische Union überraschend zu einer Lösung durchgerungen: Europa sei bereit, die Flüchtlinge aus Moria zur nächsten Spargelsaison aufzunehmen, heißt es aus Brüssel.
"Die EU lässt niemanden im Stich, der bereit ist, sich für einen Dumpinglohn ausbeuten zu lassen", erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einer flammenden Ansprache. "Es ist unsere humanitäre Pflicht, diese Arbeitskräfte zumindest befristet für die Dauer der Spargelsaison 2021 aufzunehmen."
Spätestens eine Woche, bevor der Spargel erntereif ist, sollen daher unbürokratisch vorübergehende Aufenthaltsgenehmigungen für die über 12.000 Bewohner des vor seinem Niederbrennen hoffnungslos überfüllten Lagers ausgestellt werden. Anschließend sollen die Flüchtlinge je nach Erntehelferbedarf auf die Mitgliedsländer der EU verteilt werden.
Die lange Wartezeit bis zum Frühjahr 2021 soll derweil genutzt werden, um die Flüchtlinge im Lager in Schnellkursen auf die Spargelernte vorzubereiten.
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