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Von rechtsextremen Polizisten bedrohte Politikerin unsicher, ob langsam an ihrem Haus vorbeifahrendes Polizeiauto gutes oder schlechtes Zeichen ist

Wiesbaden (dpo) - Ist das jetzt gut oder schlecht? Die hessische Linkenpolitikerin Janine Wissler kann sich nicht so recht entscheiden, ob sie sich durch ein in Schrittgeschwindigkeit an ihrem Haus vorbeifahrendes Polizeiauto beruhigt oder beunruhigt fühlen soll. Zuvor hatte sie öffentlich gemacht, von Rechtsextremen mit Zugriff auf den Polizeicomputer insgesamt vier Todesdrohungen erhalten zu haben – unterschrieben mit "NSU 2.0".

"Ist das jetzt zusätzlicher Polizeischutz, der mir zuteil wird, um meine Sicherheit zu gewährleisten?", fragt sie sich, während sie am Fenster steht und dem Streifenwagen dabei zusieht, wie er auffällig langsam an ihrem Haus vorbeifährt. "Oder sind das genau die rechtsextremen Polizisten, die mich jetzt auskundschaften und dann umbringen wollen? Meine Privatadresse haben sie ja aus dem Polizeicomputer. Doof, dass man das heutzutage gar nicht mehr so leicht beantworten kann."
Wissler greift zum Telefon. "Ich rufe am besten sicherheitshalber die Polizei. Ach nee, verflixt. Was, wenn einer der Polizisten ans Telefon geht, die mich umbringen wollen? Der würde ja genau das Gegenteil dessen sagen, was wirklich ist."
Zuletzt entschließt sie sich, einfach gar nichts zu unternehmen. Immerhin habe Innenminister Seehofer ja mehrfach erklärt, dass es keinen Rassismus bei der Polizei gebe, da dieser verboten sei.
ssi, adg; Foto: Imago/Shutterstock
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