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Politiker, der im März noch Starkbierfeste erlaubte und Kommunalwahlen durchführen ließ, als guter Krisenmanager gefeiert

München (dpo) - Das muss man erstmal schaffen! Derselbe Politiker, der noch im März angesichts der Corona-Epidemie Starkbierfeste erlaubte und Kommunalwahlen durchführen ließ, wird inzwischen seit Wochen im ganzen Land als guter Krisenmanager gefeiert. Die Rede ist von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

"Hut ab vor dieser Leistung! Über die Starkbierfeste, die Söder entgegen zahlreicher Warnungen noch im März stattfinden ließ, als längst zahlreiche Großveranstaltungen abgesagt waren, und die umstrittene Kommunalwahl am 15. März in Bayern redet kaum jemand", erklärt etwa Politikwissenschaftler Sebastian Manthe. "Dabei waren sie wohl überhaupt erst eine Voraussetzung dafür, dass sich Söder anschließend als emsiger Krisenmanager profilieren konnte."
Denn inzwischen gilt es als wahrscheinlich, dass genau diese Starkbierfeste in Mitterteich, Rosenheim und anderen späteren Corona-Hotspots sowie die Wahl eine wichtige Ursache dafür sind, dass Bayern mit über 46.000 Infizierten (ca. 25% aller bundesweit Infizierten) und über 2300 Toten (ca. 25% aller bundesweit verstorbenen) das am schwersten betroffene Bundesland wurde.
Experten gehen davon aus, dass Söder nach dieser Erfahrung als Nächstes die Gurtpflicht in Bayern abschaffen will, um anschließend die steigende Zahl von Verkehrstoten mit strikten Fahrverboten zu bekämpfen. Damit dürften ihm auf Jahre hinaus über 90 Prozent Zustimmung in den Umfragen sicher sein.
ssi, dan; Foto: dpa
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