Berlin (dpo) - 15 Uhr, Görlitzer Park, es regnet leicht: Eine Frau spaziert ziellos herum, bis sie schließlich von einem jungen Mann mit afrikanischen Wurzeln angesprochen wird. "Hey du! Waslos? Brauchstu Seife? Desinfektionsmittel? Klopapier? Atemschutzmaske?" Darauf scheint sie gewartet zu haben. Sie blickt sich einmal nervös um, nickt dann und zückt ihre Geldbörse.
Der Mann verschwindet daraufhin in einem nahegelegenen Gebüsch und kommt mit einer Plastiktüte zurück. Kurz darauf wechseln zwei Rollen Toilettenpapier und ein 100-Milliliter-Fläschchen Flüssigseife sowie ein 100-Euro-Schein ihre Besitzer.
Solche und ähnliche Szenen spielen sich inzwischen überall in Deutschland ab, wo aufgrund des Coronavirus immer mehr Dealer ihr Angebot von Drogen auf Hygieneartikel umgestellt haben.
Dealer Ibrahim F. aus Guinea, der seit über zehn Jahren in Berlin lebt, erzählt: "Keiner kauft mir mehr meine Drogen ab, aber Seife und Desinfektionsmittel, reißen sie mir aus den Händen. Da ist die Gewinnspanne außerdem inzwischen größer. Nudeln hab ich auch."
Eins ist klar: Es gibt angenehmere Orte, um sein Geld zu verdienen. Ibrahim sagt: "Gib mir einen anderen Job und ich bin weg von hier."
Er reibt sich die klammen Hände und scannt die Parkeingänge nach Kunden und Polizisten. Es ist Freitagabend. Das ist ein guter Tag, da beginnt die Ausgehwelle, und in Berlin geben die Touristen und Einheimischen dann gern besonders viel Geld für Seife und Desinfektionsmittel aus.
Experten warnen allerdings auch vor dem Kauf von Gesundheits- und Hygieneartikeln auf dem Schwarzmarkt. "Man weiß nicht, was man bekommt", erklärt Verbraucherschützerin Karla Pechdorf. "Oft ist die Seife gestreckt und kommt aus Marokko. Desinfektionsmittel ist manchmal einfach Strohrum. Oder das Klopapier ist nur einlagig. Hier findet keinerlei Qualitätskontrolle statt. Umtausch ausgeschlossen."
Und wo ist die Polizei? "Die schaut weg", klagt ein Anwohner (68). "Typisch für unseren links-grün-versifften Senat. Die sagen, die Seifendealer richten keinen Schaden an und drücken ein Auge zu."
Es ist kurz nach 18 Uhr. Ibrahim F. hat sein letztes Stück Seife verkauft. Er muss bis morgen neue Ware auftreiben. Irgendwie. Dass Kundschaft da sein wird, ist sicher.
jki, ssi, dan; Foto: imago
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Der Mann verschwindet daraufhin in einem nahegelegenen Gebüsch und kommt mit einer Plastiktüte zurück. Kurz darauf wechseln zwei Rollen Toilettenpapier und ein 100-Milliliter-Fläschchen Flüssigseife sowie ein 100-Euro-Schein ihre Besitzer.
Solche und ähnliche Szenen spielen sich inzwischen überall in Deutschland ab, wo aufgrund des Coronavirus immer mehr Dealer ihr Angebot von Drogen auf Hygieneartikel umgestellt haben.
Dealer Ibrahim F. aus Guinea, der seit über zehn Jahren in Berlin lebt, erzählt: "Keiner kauft mir mehr meine Drogen ab, aber Seife und Desinfektionsmittel, reißen sie mir aus den Händen. Da ist die Gewinnspanne außerdem inzwischen größer. Nudeln hab ich auch."
Konsumiert wird meistens zu Hause. |
Er reibt sich die klammen Hände und scannt die Parkeingänge nach Kunden und Polizisten. Es ist Freitagabend. Das ist ein guter Tag, da beginnt die Ausgehwelle, und in Berlin geben die Touristen und Einheimischen dann gern besonders viel Geld für Seife und Desinfektionsmittel aus.
Experten warnen allerdings auch vor dem Kauf von Gesundheits- und Hygieneartikeln auf dem Schwarzmarkt. "Man weiß nicht, was man bekommt", erklärt Verbraucherschützerin Karla Pechdorf. "Oft ist die Seife gestreckt und kommt aus Marokko. Desinfektionsmittel ist manchmal einfach Strohrum. Oder das Klopapier ist nur einlagig. Hier findet keinerlei Qualitätskontrolle statt. Umtausch ausgeschlossen."
Und wo ist die Polizei? "Die schaut weg", klagt ein Anwohner (68). "Typisch für unseren links-grün-versifften Senat. Die sagen, die Seifendealer richten keinen Schaden an und drücken ein Auge zu."
Es ist kurz nach 18 Uhr. Ibrahim F. hat sein letztes Stück Seife verkauft. Er muss bis morgen neue Ware auftreiben. Irgendwie. Dass Kundschaft da sein wird, ist sicher.
jki, ssi, dan; Foto: imago
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