Würzburg (dpo) - Immer wieder wird diskutiert, ob Discounter-Fleisch zu billig ist. Ein Mann aus Würzburg hat sich diesen Umstand jetzt jedoch zunutze gemacht und sich ein Einfamilienhaus kostengünstig komplett aus Fleisch errichten lassen. Heute zog er mit seiner Familie in den ungewöhnlichen Neubau ein.
"Ich wollte erst aus Stein bauen wie jeder andere auch, aber als ich gesehen habe, wie teuer Baumaterial heutzutage ist, habe ich einen Riesenschreck bekommen", erklärt Joachim Reiber. "Genau in dem Moment fiel mein Blick auf einen Aldi-Prospekt, in dem 600 Gramm Steak für nur 3,99 Euro angeboten wurden." Gleichzeitig lief im Radio der 90er-Jahre Klassiker "Ich bau dir ein Haus aus Schweinskopfsülze" von den Doofen. In diesem Moment reifte in Reiber ein kühner Entschluss heran.
Er engagierte zusätzlich zu einem Architekten einen Metzger, orderte 50 Tonnen Billigfleisch aus deutscher Produktion und begann den Bau des ersten komplett aus Fleisch bestehenden Hauses Deutschlands.
"Das Gute an Billigfleisch ist ja, dass es oft schön zäh ist", so Reiber. "Das ist bei einem Baustoff natürlich von Vorteil." Zudem kamen beim Bau viele Koteletts und Hähnchenschlegel zum Einsatz, weil darin Knochen enthalten sind, die zusätzlich stabilisierend wirken. Das Dach ist komplett mit Kalbsschnitzeln gedeckt. Außenwände und Böden bestehen aus Steaks, die Innenwände sind mithilfe von Wurstpellen geglättet.
Insgesamt wurden etwa 100 Schweine, 200 Hühner, 20 Rinder und 5 Schafe verbaut.
Joachim Reiber jedenfalls ist zufrieden: "Ja, die Wände sind ein bisschen wabbelig, von der Decke tropft gelegentlich Blut und es riecht etwas streng, aber dafür hat man auch immer Fleisch im Haus, falls mal überraschend Gäste aufkreuzen."
Er fügt hinzu: "Ich selbst würde das Zeug nicht essen. Ich lebe vegan."
ssi; Foto [M, dan]: Shutterstock; Erstverõffentlichung: 4.2.20 (an 2024 angepasst)