Frankfurt (dpo) - Baustellen sind oft unvermeidbar, stellen für Anwohner jedoch in der Regel eine erhebliche Lärmbelastung dar. Dank einer neuen Erfindung könnte damit bald Schluss sein. Denn ein besonders lautes Werkzeug - der sogenannte Presslufthammer - wird inzwischen mit einem Audio-Ausgang versehen und kann per Kopfhörer bedient werden.
Straßenbauer Kalle Bernofski (34) demonstriert die neue Technik: "Ja, also Presslufthammer oder Drucklufthammer, wie der Profi sagt, kennt man ja. Superlaut." Er startet seine Maschine. Ohrenbetäubender Lärm hallt durch die gesamte Nachbarschaft, als Bernofski zum Beweis ein Stück Asphalt aufschlägt.
"Und jetzt passen Sie mal auf", kündigt er an. Er setzt sich Kopfhörer auf und steckt das Ende des Kabels in den Audio-Ausgang des Drucklufthammers. In dem Moment, in dem der 3,5-mm-Klinkenstecker im Gerät steckt, ist der Lärm für Außenstehende plötzlich weg.
"Den Krach hört jetzt nur noch der Bauarbeiter, der das Gerät bedient", brüllt Bernofski grundlos laut, während er geräuschlos weiter den Asphalt aufschlägt. Er stellt das Gerät wieder ab.
Wichtig sei nur, dass man keine billigen Kopfhörer verwendet. "Bei der Lautstärke, die so ein Presslufthammer hat, übersteuern die sonst schnell und es klingt nicht mehr gut."
Auch andere Anwendungsgebiete sind denkbar. So könnte die Technik bald auch helfen, Verkehrslärm drastisch zu reduzieren. Künftig könnten etwa auch Autos, Motorräder und Flugzeuge mit Audio-Ausgängen ausgestattet werden, sodass der gesamte Verkehrslärm nur von den Passagieren gehört wird.
In Bussen und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln wiederum könnte das Fahrgeräusch per Bluetooth-Kopfhörer an alle Fahrgäste gesendet werden.
jhu, ssi, dan; Foto: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 7.1.20