Cloppenburg (dpo) - Wenn er in den Nachrichten eine Schlagzeile über ein Gewaltverbrechen sieht, durchsucht Johannes Zentgraf den zugehörigen Artikel zuallererst nach einer Info – der Nationalität des Täters. Denn der 32-Jährige aus Cloppenburg hat einen besonderen Fetisch: Er wird nur von Verbrechen erregt, wenn sie von Ausländern oder Menschen mit Migrationshintergrund begangen werden.
"Irgendwann in meiner Jugend habe ich gemerkt, dass mich Verbrechen mit deutschen Tätern einfach nicht so sehr in Wallung bringen", berichtet Zentgraf. "Das ist mir alles irgendwie zu 08/15. Da tut sich nichts bei mir, da können sich deutsche Verbrecher noch so ins Zeug legen. Mord, Familiendrama, Folter-Psychopath… alles egal. Wenn ich aber eine Meldung über einen afghanischen Schläger oder einen marokkanischen Messerstecher sehe, dann erhöht sich sofort mein Puls. Das ist halt einfach genau mein Ding. Keine Ahnung, ob das irgendwie pervers ist."
Mehrere Stunden täglich verbringt Zentgraf vor dem Computer damit, das Internet nach seiner Vorliebe abzugrasen. Auch über Gruppen, die Gleichgesinnte in den sozialen Medien erstellt haben, bezieht er sein Material. "Außerdem gibt es auch exzellente Fetisch-Seiten wie Bild.de oder Focus Online. Die wissen, was Leute wie ich brauchen, weshalb da über Verbrechen von Ausländern und Flüchtlingen immer ganz besonders intensiv berichtet wird. Und wenn ich's noch härter brauche, dann geh ich auf Facebook-Seiten von AfD-Politikern oder PI News. Keine Sorge: Solche Seiten sind völlig legal."
Verbrechen mit deutschen Tätern - Zentgraf nennt sie "Blümchenverbrechen" - bewegen ihn mittlerweile überhaupt nicht mehr. Er gibt ein Beispiel: "Am Montag hat ein Deutscher versucht, einen Polizisten von hinten mit einem Messer zu töten. Ein anderer Deutscher hat seine Nachbarin vor den Augen ihrer Kinder erstochen und wieder ein anderer ist mit 'nem Hammer Amok gelaufen. Klingt erstmal alles ganz schön aufwühlend, aber bei mir hat sich da überhaupt gar nichts geregt."
Er schüttelt emotionslos den Kopf, wird dann aber plötzlich leidenschaftlich: "Aber diese Sache mit den Jugendlichen, die einen Mann in Augsburg totgeschlagen haben: Da geh ich voll drauf ab, weil die Haupttäter ein Deutscher mit libanesischem Migrationshintergrund und ein Italiener sind. Die Säue! Da lese ich alles dazu. Da kann ich richtig enthemmt dazu twittern und alles rauslassen. Da hetz' ich auf Facebook rum. Das brauche ich! Grrrr!"
So bizarr er auch klingt – selten ist der Fetisch von Johannes Zentgraf hierzulande kein bisschen: Meinungsforschungsinstitute schätzen, dass rund 14 Prozent aller Menschen in Deutschland ausschließlich durch Verbrechen mit ausländischen Tätern erregt werden.
ssi, dan; Foto: Shutterstock
"Irgendwann in meiner Jugend habe ich gemerkt, dass mich Verbrechen mit deutschen Tätern einfach nicht so sehr in Wallung bringen", berichtet Zentgraf. "Das ist mir alles irgendwie zu 08/15. Da tut sich nichts bei mir, da können sich deutsche Verbrecher noch so ins Zeug legen. Mord, Familiendrama, Folter-Psychopath… alles egal. Wenn ich aber eine Meldung über einen afghanischen Schläger oder einen marokkanischen Messerstecher sehe, dann erhöht sich sofort mein Puls. Das ist halt einfach genau mein Ding. Keine Ahnung, ob das irgendwie pervers ist."
Mehrere Stunden täglich verbringt Zentgraf vor dem Computer damit, das Internet nach seiner Vorliebe abzugrasen. Auch über Gruppen, die Gleichgesinnte in den sozialen Medien erstellt haben, bezieht er sein Material. "Außerdem gibt es auch exzellente Fetisch-Seiten wie Bild.de oder Focus Online. Die wissen, was Leute wie ich brauchen, weshalb da über Verbrechen von Ausländern und Flüchtlingen immer ganz besonders intensiv berichtet wird. Und wenn ich's noch härter brauche, dann geh ich auf Facebook-Seiten von AfD-Politikern oder PI News. Keine Sorge: Solche Seiten sind völlig legal."
Verbrechen mit deutschen Tätern - Zentgraf nennt sie "Blümchenverbrechen" - bewegen ihn mittlerweile überhaupt nicht mehr. Er gibt ein Beispiel: "Am Montag hat ein Deutscher versucht, einen Polizisten von hinten mit einem Messer zu töten. Ein anderer Deutscher hat seine Nachbarin vor den Augen ihrer Kinder erstochen und wieder ein anderer ist mit 'nem Hammer Amok gelaufen. Klingt erstmal alles ganz schön aufwühlend, aber bei mir hat sich da überhaupt gar nichts geregt."
Er schüttelt emotionslos den Kopf, wird dann aber plötzlich leidenschaftlich: "Aber diese Sache mit den Jugendlichen, die einen Mann in Augsburg totgeschlagen haben: Da geh ich voll drauf ab, weil die Haupttäter ein Deutscher mit libanesischem Migrationshintergrund und ein Italiener sind. Die Säue! Da lese ich alles dazu. Da kann ich richtig enthemmt dazu twittern und alles rauslassen. Da hetz' ich auf Facebook rum. Das brauche ich! Grrrr!"
So bizarr er auch klingt – selten ist der Fetisch von Johannes Zentgraf hierzulande kein bisschen: Meinungsforschungsinstitute schätzen, dass rund 14 Prozent aller Menschen in Deutschland ausschließlich durch Verbrechen mit ausländischen Tätern erregt werden.
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