Berlin (dpo) - Der Krieg gegen das traditionelle Weihnachtsfest wird offenbar immer radikaler: Derzeit herrschen bei der AfD und ihren Anhängern Wut und Empörung, nachdem im Internet Fotos von Schokoladen-Weihnachtsmännern mit dunkler Hautfarbe aufgetaucht sind. Die Partei warnt nun vor einer "Afrikanisierung" von Weihnachten.
"Ich habe gerade einen Schoko-Weihnachtsmann gekauft und unter der Folie kam ein Schwarzafrikaner zum Vorschein", klagt etwa ein selbsternannter Patriot auf Facebook. "Meine kleine Tochter ist sofort in Tränen ausgebrochen und hatte Angst, vergewaltigt zu werden. Wieso wollen diese linksgrünversifften Gutmenschen unser Weihnachten um jeden Preis zerstören? Jeder weiß, dass der Weihnachtsmann ein weißer Arier aus Nordeuropa ist!"
Andere weisen darauf hin, dass bei den Zutaten der beliebten Süßspeise keinerlei Schweinefleisch enthalten ist. "Das machen die doch auch nur aus vorauseilendem Gehorsam gegenüber dem Islam!!", empört sich Userin @PiaTriotin auf Twitter.
Die AfD hat inzwischen den Skandal um die "Afro-Weihnachtsmänner" aufgegriffen:
Die Partei fordert nun einen Untersuchungsausschuss im Bundestag. "Wir wollen folgende Fragen klären", heißt es in einer Erklärung der Partei. "Erstens: Gibt es eine Anweisung der Bundesregierung, die die Hautfarbe von Schokoladen-Weihnachtsmännern festlegt? Zweitens: Wie viele Straftaten wurden im Jahr 2023 im Bundesgebiet von dunkelhäutigen Schokoladen-Weihnachtsmännern begangen (bitte aufschlüsseln in Mord, Vergewaltigung, Raub, Körperverletzung, Tatwerkzeug Messer)? Drittens: Wie viele dunkelhäutige Schokoladen-Weihnachtsmänner wurden 2023 in ihre Heimatfabriken abgeschoben? Viertens: Wieso sind die dunkelhäutigen Schoko-Invasoren alleine und ohne Frauen unterwegs?"
Zudem fordern AfD-Politiker ihre Anhänger dazu auf, namhafte Süßigkeitenhersteller zu boykottieren, die sich mit dunkelhäutigen Weihnachtsmännern gegen das eigene Volk stellen.
Andernfalls riskiere man spätestens zu Ostern ein böses Erwachen, wenn auch noch der Osterhase "umgevolkt" und durch eine dunkelhäutige Variante ersetzt werde.
tir, dan, ssi; Foto oben: Robert Günther/dpa-tmn/dpa, Foto unten: Shutterstock; In Kooperation mit keinblatt.de; Erstveröffentlichung: 18.12.19