Berlin (dpo) - Das hat der Berliner Senat jetzt davon, dass er nicht auf die Warnungen von CDU, FDP und der Vermieterlobby gehört hat: Bereits wenige Tage nach der Einführung des sogenannten Mietendeckels, der dafür sorgen soll, dass die Mieten in der Hauptstadt bezahlbar bleiben, reagieren viele Vermieter mit dem Abzug ihrer Immobilien aus Berlin.
Immer mehr von ihnen verladen ihre Häuser auf riesige Schwerlasttransporter und suchen ihr Glück in anderen Städten, in denen sie so hohe Mieten verlangen dürfen, wie sie wollen. Andere tragen ihre Immobilien Stein für Stein ab und fahren sie mit dem Pkw zu neuen Grundstücken.
Einer dieser "Vermietnomaden" ist Torsten Traugott, der mit einer von ihm gegründeten GmbH mehr als 23 Immobilien in Berlin besitzt. "So etwas müssen wir uns nicht bieten lassen", erklärt Traugott gegenüber dem Postillon, während er gerade ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus von der Sachsenwaldstraße Richtung Potsdam transportieren lässt.
"Ich saß gerade am Rechner und wollte die übliche zweimonatige Mieterhöhung von drei Prozent fertig machen, da habe ich die Neuigkeit vom Mietendeckel gelesen." Am liebsten hätte er sofort mit dem Immobilienumzug begonnen, jedoch musste er zuerst die Mieter laut Mietvertrag fristgerecht 24 Stunden vorher über eine Standortveränderung informieren.
Die Mieter selbst sind von der Standortverlagerung wenig begeistert, aber wie üblich machtlos. Petra Herzog, seit 2013 Bewohnerin der von Traugott vermieteten Immobilie, klagt beispielsweise über den verlängerten Arbeitsweg, den sie demnächst von Potsdam aus auf sich nehmen muss: "Ich bin vor sechs Jahren extra in die Nähe meiner Arbeitsstelle gezogen. Nun muss ich mir erst mal ein Auto besorgen. Vorher konnte ich alles bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen."
Das Stadtbild Berlins verändert sich durch den Abzug der Vermieter sichtlich. So sieht der weltberühmte Kurfürstendamm streckenweise inzwischen aus:
Laut Aussagen der letzten verbliebenen Anwohner habe es auch den Ortsteil Berlin Uhlenhorst besonders schlimm getroffen. "Unheimlich, mehr kann ich dazu nicht sagen", so ein Anwohner, der lieber anonym bleiben möchte. "Als hätte man hier Braunkohle gefunden."
Schätzungen zufolge hat sich die Einwohnerzahl von Berlin seit Montag von 3,7 Millionen auf etwa 2,4 Millionen reduziert.
tla; Fotos: Shutterstock
Immer mehr von ihnen verladen ihre Häuser auf riesige Schwerlasttransporter und suchen ihr Glück in anderen Städten, in denen sie so hohe Mieten verlangen dürfen, wie sie wollen. Andere tragen ihre Immobilien Stein für Stein ab und fahren sie mit dem Pkw zu neuen Grundstücken.
Einer dieser "Vermietnomaden" ist Torsten Traugott, der mit einer von ihm gegründeten GmbH mehr als 23 Immobilien in Berlin besitzt. "So etwas müssen wir uns nicht bieten lassen", erklärt Traugott gegenüber dem Postillon, während er gerade ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus von der Sachsenwaldstraße Richtung Potsdam transportieren lässt.
"Ich saß gerade am Rechner und wollte die übliche zweimonatige Mieterhöhung von drei Prozent fertig machen, da habe ich die Neuigkeit vom Mietendeckel gelesen." Am liebsten hätte er sofort mit dem Immobilienumzug begonnen, jedoch musste er zuerst die Mieter laut Mietvertrag fristgerecht 24 Stunden vorher über eine Standortveränderung informieren.
Die Mieter selbst sind von der Standortverlagerung wenig begeistert, aber wie üblich machtlos. Petra Herzog, seit 2013 Bewohnerin der von Traugott vermieteten Immobilie, klagt beispielsweise über den verlängerten Arbeitsweg, den sie demnächst von Potsdam aus auf sich nehmen muss: "Ich bin vor sechs Jahren extra in die Nähe meiner Arbeitsstelle gezogen. Nun muss ich mir erst mal ein Auto besorgen. Vorher konnte ich alles bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen."
Das Stadtbild Berlins verändert sich durch den Abzug der Vermieter sichtlich. So sieht der weltberühmte Kurfürstendamm streckenweise inzwischen aus:
Laut Aussagen der letzten verbliebenen Anwohner habe es auch den Ortsteil Berlin Uhlenhorst besonders schlimm getroffen. "Unheimlich, mehr kann ich dazu nicht sagen", so ein Anwohner, der lieber anonym bleiben möchte. "Als hätte man hier Braunkohle gefunden."
Schätzungen zufolge hat sich die Einwohnerzahl von Berlin seit Montag von 3,7 Millionen auf etwa 2,4 Millionen reduziert.
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