Verkehrswende: Neue riesige E-Scooter sollen SUV-Fahrern Umstieg erleichtern

Berlin (dpo) - Ist das die Zukunft der Mobilität? Ein Berliner Start-up hat einen riesigen E-Scooter mit 1,5 Metern Spurbreite und 2 Metern Höhe auf den Markt gebracht. Der monströse Tretroller mit 271-PS-Elektroantrieb soll vor allem SUV-Fahrern den Umstieg auf umweltverträgliche Stadtfahrzeuge schmackhaft machen.

"Wir wollen SUV-Besitzern zeigen, dass man nicht Unmengen an Benzin verbrennen muss, um trotzdem wie ein angeberischer Schnösel mit Hang zum Protzen rüberzukommen", erklärt Fabian Henning vom Mietroller-Startup Goliath. "Wir hoffen, dass wir mit unserem ersten Modell viele von ihnen überzeugen können."

Der elektrische Leihroller mit Allradantrieb soll "SUV-Fahrer dort abholen, wo sie stehen", so Henning. Das etwa 400 Kilogramm schwere Gefährt fährt auf 50 Zentimeter breiten Reifen mit mehr als einem Meter Durchmesser. Ein Trittbrett aus massivem Titanstahl bietet dabei mit fast 3 Metern Länge ausreichend Beinfreiheit auch für größere Fahrer sowie maximalen Aufprallschutz.

Das laut Entwickler Henning wichtigste Feature für SUV-Enthusiasten sei jedoch die Aufstiegshöhe von knapp einem Meter: "So können die Fahrer wie aus ihrem bisherigen Fahrzeug gewohnt von oben herab auf alle anderen Verkehrsteilnehmer schauen."

Der Elektromotor mit 200 Kilowatt verbraucht in einer Stunde Fahrzeit soviel Strom wie ein durchschnittlicher Großstadtwohnblock – denn "so kräftig mag es der Touareg- oder Cayenne-Fahrer halt", wie Henning erklärt.

Auch bei der Umweltverträglichkeit dürfte der Wechsel vom SUV leicht fallen: "Die CO2-Bilanz unseres Rollers entspricht, wenn man die Herstellung mit einberechnet, in etwa der eines mittelgroßen Kreuzfahrtschiffs", freut sich der Entwickler. 250 E-Roller vom Typ "Goliath 2.1" stehen seit dieser Woche in Berlin auf den Straßen – zum SUV-affinen Mietpreis von 75 Euro pro angebrochene 15 Minuten.

bep; Foto: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 1.10.19
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