Altenstadt (dpo) - Nach der einstimmigen Wahl eines NPD-Mannes zum Ortsvorsteher in Hessen, weil er der einzige Kandidat gewesen sei, "der sich mit Computern auskennt und Mails verschicken kann", wurde parteiübergreifend Kritik an der Entscheidung laut, dabei ist der Vorgang offenbar gar nicht mal so ungewöhnlich.
Historiker Gernot Hammelmann von der Universität Nürnberg-Erlangen verweist auf einen bekannten historischen Präzedenzfall: "Wie neu entdeckte Dokumente nahelegen, verdankt auch Adolf Hitler seine Ernennung zum Reichskanzler seinem Wissensvorsprung in den Kommunikationstechnologien seiner Zeit."
Während seiner Haftzeit in Landsberg im Jahr 1924 habe der gebürtige Österreicher einen Kurs im Zehn-Finger-Schreiben belegt, durch den er später einen entscheidenden Vorteil im Rennen um die Kanzlerschaft besaß.
So ist in einer handschriftlichen Notiz des damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg nur wenige Tage vor der Ernennung Hitlers zu lesen: "Zugegeben, Herr Hitler ist freilich ein Rassist und Antisemit, der auf Umsturz aus ist, doch besitzt er im Umgange mit dem modernen Schreibgerät durchaus eine beachtliche Geschicklichkeit. Das läßt für den unerläßlichen Schriftverkehr im Regierungswesen Klarheit und Unmißverständlichkeit erhoffen. So ist sichergestellt, daß nicht durch unleserliche handschriftliche Noten oder ein maschinengeschriebenes Bulletin von minderer Qualität etwa versehentlich ein Krieg ausgelöst wird. […] Gerade die Bedienung des kürzlich angeschafften Staatstypographen erfordert einen Mann von dieser Güte, wie ich unter den anderen Kandidaten nicht einen erkenne."
Hammelmann ist der Überzeugung, dass die nationalsozialistische Herrschaft demnach leicht zu verhindern gewesen wäre, wenn die politischen Eliten es nicht versäumt hätten, sich mit technischen Entwicklungen der damaligen Zeit vertraut zu machen, statt sie als kurzlebige Modeerscheinung abzutun. "Gelegentlich müssen wir eben auch Neuland betreten, um eben dieses nicht den Falschen zu überlassen", schlussfolgert der Wissenschaftler.
Er selbst habe die Entdeckung im Übrigen nicht zuletzt seiner studentischen Hilfskraft zu verdanken, die letztens ein wenig für ihn im Internet gesucht habe ("Gut, dass ich das nicht selber machen muss!"). Ein wissenschaftlicher Aufsatz Hammelmanns zu dem Thema steht kurz vor der Veröffentlichung: "Eigentlich muss meine Sekretärin nur noch meine handschriftlichen Aufzeichnungen in den Computer eintippen, dann kann ich die E-Mail für den Verlag direkt zur Post bringen."
sum
Historiker Gernot Hammelmann von der Universität Nürnberg-Erlangen verweist auf einen bekannten historischen Präzedenzfall: "Wie neu entdeckte Dokumente nahelegen, verdankt auch Adolf Hitler seine Ernennung zum Reichskanzler seinem Wissensvorsprung in den Kommunikationstechnologien seiner Zeit."
Während seiner Haftzeit in Landsberg im Jahr 1924 habe der gebürtige Österreicher einen Kurs im Zehn-Finger-Schreiben belegt, durch den er später einen entscheidenden Vorteil im Rennen um die Kanzlerschaft besaß.
So ist in einer handschriftlichen Notiz des damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg nur wenige Tage vor der Ernennung Hitlers zu lesen: "Zugegeben, Herr Hitler ist freilich ein Rassist und Antisemit, der auf Umsturz aus ist, doch besitzt er im Umgange mit dem modernen Schreibgerät durchaus eine beachtliche Geschicklichkeit. Das läßt für den unerläßlichen Schriftverkehr im Regierungswesen Klarheit und Unmißverständlichkeit erhoffen. So ist sichergestellt, daß nicht durch unleserliche handschriftliche Noten oder ein maschinengeschriebenes Bulletin von minderer Qualität etwa versehentlich ein Krieg ausgelöst wird. […] Gerade die Bedienung des kürzlich angeschafften Staatstypographen erfordert einen Mann von dieser Güte, wie ich unter den anderen Kandidaten nicht einen erkenne."
Hammelmann ist der Überzeugung, dass die nationalsozialistische Herrschaft demnach leicht zu verhindern gewesen wäre, wenn die politischen Eliten es nicht versäumt hätten, sich mit technischen Entwicklungen der damaligen Zeit vertraut zu machen, statt sie als kurzlebige Modeerscheinung abzutun. "Gelegentlich müssen wir eben auch Neuland betreten, um eben dieses nicht den Falschen zu überlassen", schlussfolgert der Wissenschaftler.
Er selbst habe die Entdeckung im Übrigen nicht zuletzt seiner studentischen Hilfskraft zu verdanken, die letztens ein wenig für ihn im Internet gesucht habe ("Gut, dass ich das nicht selber machen muss!"). Ein wissenschaftlicher Aufsatz Hammelmanns zu dem Thema steht kurz vor der Veröffentlichung: "Eigentlich muss meine Sekretärin nur noch meine handschriftlichen Aufzeichnungen in den Computer eintippen, dann kann ich die E-Mail für den Verlag direkt zur Post bringen."
sum