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Lehrer mit Burnout in Krankenhaus eingeliefert, weil er in den Sommerferien so viel Unterricht vorbereitet hat

Berlin (Archiv) - Am vergangenen Wochenende wurde ein Lehrer des Axel-Schulz-Gymnasiums in Berlin ins Krankenhaus eingeliefert. Er hatte einen akuten Fall von Burnout erlitten, während er in den Sommerferien Unterricht vorbereitete. Die Lehrergewerkschaft ist alarmiert und fordert gesonderte Erholungspausen zusätzlich zu den als besonders arbeitsintensiv geltenden Schulferien.

Mittlerweile geht es Michael Koch (32) wieder besser. Die Erschöpfung, die ihn so plötzlich überfallen hat, ist weg. Koch kann sich bereits wieder aufrichten und erste, zur Entspannung verordnete Cocktails schlürfen.

"Die Leute haben gar keine Ahnung, wie hart wir Lehrer in den Sommerferien arbeiten müssen", erklärt Koch, der Englisch und Geschichte unterrichtet. "Schon während der Schulzeit ist es hart. Wir haben zum Teil bis zu 25 Stunden Arbeit pro Woche. Also Dreiviertelstunden jetzt. Und dann kommen noch Korrekturen, Elternabende und Unterrichtsvorbereitung dazu."

Doch in den großen Sommerferien sei es besonders schlimm. Immerhin müsse in dieser Zeit das komplette kommende Schuljahr vorbereitet werden. "Und das in nur sechs Wochen! Jeder, der mal sechs Wochen am Stück Urlaub hatte, weiß, dass man in der kurzen Zeit nichts schaffen kann. Und anders als im Unterricht kann ich nicht einmal den Videowagen reinrollen und einen Film anmachen, wenn ich keine Lust habe."

Besonders erschwerend kommt hinzu: Oft bleiben Lehrern von den sechs Wochen nur vier, weil sie zwei Wochen im Urlaub verbringen: "Das ist für uns nunmal die einzige Chance zum Verreisen; also abgesehen jetzt von den Weihnachtsferien, den Winterferien, den Osterferien und den Herbstferien."

Michael Koch ist nun für mindestens sechs Monate krankgeschrieben. "Aber keine Sorge, ich faulenze in der Zeit nicht, sondern werde jede Sekunde damit verbringen, das zweite Halbjahr vorzubereiten."

ejo, ssi, dan; Fotos: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 3.8.19
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