USB-Stick gezogen, ohne ihn sicher zu entfernen: Mann geht in Flammen auf

Köln (dpo) - Schreckliche Szenen spielten sich heute Morgen in Köln Ehrenfeld ab: Dort ist der 32-jährige Marco Müller plötzlich in Flammen aufgegangen und erlitt schwere Verletzungen. Als Brandursache vermuten die Behörden, dass er zuvor einen USB-Stick aus seinem Computer gezogen hat, ohne ihn vorher sicher zu entfernen.

"Ich sach noch zu ihm 'Marco', sach ich, 'Marco, willst du da nicht erst noch…', aber da hat er schon dran gezogen", berichtet die Gattin des Mannes unter Tränen. "Und dann brannte er auch schon lichterloh."

Nur ihrer Geistesgegenwart ist es zu verdanken, dass ihr Mann noch am Leben ist. "Ich hab dann gleich mit einer Decke die Flammen erstickt", so die 33-Jährige. Anschließend alarmierte sie den Notdienst, der ihren Mann ins Krankenhaus brachte.

"Leider glauben viele Laien, dass das sichere Entfernen von Hardware nicht so wichtig ist", erklärt Ingrid Wellser vom Lehrstuhl für IT-Sicherheit in Köln und schüttelt traurig den Kopf. "Dabei ist das Gegenteil der Fall!"

Die Statistik gibt ihr Recht: Allein in diesem Jahr wurden deutschlandweit 17 Menschen aus heiterem Himmel vom Blitz getroffen, weil sie Hardware gedankenlos aus Computer oder Laptop zogen. Weitere 29 stürzten aus dem Fenster, 11 entzündeten sich wie Marco Müller spontan, 9 ertranken, 4 wurden von einem wütenden Stier attackiert und 2 starben an einer akuten Arsenvergiftung.

Wellser sieht insbesondere Hardware-Hersteller in der Pflicht. "Es müssen Warnaufkleber für USB-Sticks und andere Plugin-Devices her, um die Nutzer zu sensibilisieren."

Für Familie Müller ist es bereits der zweite schwere Schicksalsschlag innerhalb eines Jahres. Erst im letzten Herbst erlitt Marcos Vater eine schwere Lebensmittelvergiftung, nachdem er sich nicht an den Serviervorschlag auf einer Käsepackung gehalten und leichtsinnigerweise ein Stück Emmentaler ohne Weintraube und grobe Salzkörner gegessen hatte.

tla, ssi, dan; Foto [M]: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 23.5.19
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