Freiburg (dpo) - Anders hört er ja nicht: Eine Mutter aus Freiburg hat sich heute in eine Schlacht des Spiels "Fortnite: Battle Royale" eingeklinkt und ihren Sohn (17) virtuell per Kopfschuss zur Strecke gebracht, um ihm mitzuteilen, dass das Mittagessen bereits fertig auf dem Tisch steht.
"Früher habe ich Eric immer ganz normal zum Essen gerufen", berichtet Maria Krusekamp. "Aber er hat ja ständig seine Kopfhörer auf und nimmt seinen Blick keine Sekunde lang vom Bildschirm. Da musste ich irgendwann einfach erfinderisch werden."
Immer, wenn ihr Sohn in der Schule war, trainierte die 52-Jährige auf seiner PlayStation und sammelte wertvolle Erfahrung für den Ernstfall. Der trat heute Mittag schließlich ein, wie der 17-jährige Eric sichtlich verstimmt berichtet:
"Ich bin gerade friedlich am Gegner abknallen, da schnappt mir plötzlich so ein doofer Recon Specialist einen fetten Lootdrop vor der Nase weg und feuert mir mit einem Sturmgewehr, das sicher aus dem Drop stammte, voll ins Gesicht. Ich meine, wie hat der das so schnell gemacht? Da musst du quasi rennen, Waffe wechseln und zielen gleichzeitig. Epische Skills!"
Umso schockierter zeigte sich der junge Mann, als er herausfand, dass es sich bei dem User "N00bSlayer66" um seine eigene Mutter handelte. "Ich bin dann natürlich sofort zum Essen. Seit ich weiß, dass sie mich so krass ownen kann, hab ich voll Respekt vor ihr. Und auch ein bisschen Angst."
Leider konnte die Familie ihr gemeinsames Mittagessen trotz der erfolgreichen Aktion immer noch nicht beginnen. Zwar saß Sohn Eric nun brav mit Vater und Schwester am Tisch, doch Mutter Maria ließ mit der Begründung auf sich warten, sie sei nur noch 12 Gegner vom Sieg entfernt und könne das Spiel jetzt unmöglich unterbrechen.
emt, ssi, dan; Foto: emt; Erstveröffentlichung: 2.1.19Dieser Artikel erschien erstmals so ähnlich bei unserer spanischen Partner-Publikation El Mundo Today