Berlin (dpo) - In Berlin sollen Tausende herkömmliche Abfalleimer im öffentlichen Raum durch Fahrradkörbe ersetzt werden, die auf fest verankerten Fahrrad-Attrappen angebracht sind. Das gab die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) heute bekannt. So soll erreicht werden, dass die Behälter von Berlinern und Touristen besser als Mülleimer erkannt und genutzt werden.
Die Umrüstung wird durch eine aktuelle Studie der Technischen Universität (TU) Berlin gestützt, die von der Berliner Umweltverwaltung in Auftrag gegeben wurde. Demnach motiviert der Anblick eines Fahrradkorbes Passanten in Großstädten mehr als 30 Mal stärker, Müll dort einzuwerfen, als ein Standard-Abfalleimer.
"In der Innenstadt ist ein Fahrradkorb durchschnittlich innerhalb von 45 Minuten voller Abfall, während die üblichen Behälter an Laternenmasten in dieser Zeit noch nicht einmal mit einem Viertel der Menge gefüllt sind und der Müll meist danebenliegt", erklärt Dr. Wilhelm Rabisch, der die TU-Studie leitete. "Mehr Fahrradkörbe bedeuten also weniger Müll auf Straßen und in Grünanlagen."
Interessanterweise konnte kein positiver Effekt erzeugt werden, wenn einfach nur Fahrradkörbe ohne dazugehöriges Zweirad angebracht wurden: "Ohne ein Fahrrad scheint der Reiz verloren zu gehen", so Rabisch. Deshalb gehöre zu jedem aufgestellten städtischen Fahrradkorb eine diebstahlsichere fest im Boden verankerte Fahrrad-Attrappe.
Testfahrradkorb der TU Berlin nach 17 Sekunden:
Eine Blitz-Umfrage in Berlin-Mitte bestätigt die Erkenntnisse der Abfallexperten: "Wenn ich mein Wegbier ausgetrunken habe, bin ich immer froh, wenn ein Fahrradkorb in der Nähe ist", sagt etwa Paul Schmidt (26). "Sonst müsste ich die Pulle ja auf den Boden werfen, und wer will das schon?" Von den bisherigen Mülleimern habe er hingegen noch nie etwas gehört.
In den nächsten Monaten sollen die Müllbehälter nun nach und nach ausgetauscht werden, so die BSR. Im Rahmen des neuen Konzepts will die Berliner Straßenreinigung künftig routinemäßig auch die Körbe von privaten Fahrrädern leeren, die im öffentlichen Raum abgestellt sind. Dies könne natürlich nicht ganz kostenfrei geschehen: "Fahrradbesitzer mit Korb müssen daher künftig Abfallbeseitigungsgebühren von 5 Euro monatlich bezahlen."
bep; Foto unten: Shutterstock
Die Umrüstung wird durch eine aktuelle Studie der Technischen Universität (TU) Berlin gestützt, die von der Berliner Umweltverwaltung in Auftrag gegeben wurde. Demnach motiviert der Anblick eines Fahrradkorbes Passanten in Großstädten mehr als 30 Mal stärker, Müll dort einzuwerfen, als ein Standard-Abfalleimer.
Selbst flotte Sprüche halfen nicht, herkömmliche Mülleimer attraktiver zu machen. Nun müssen sie weichen. |
Interessanterweise konnte kein positiver Effekt erzeugt werden, wenn einfach nur Fahrradkörbe ohne dazugehöriges Zweirad angebracht wurden: "Ohne ein Fahrrad scheint der Reiz verloren zu gehen", so Rabisch. Deshalb gehöre zu jedem aufgestellten städtischen Fahrradkorb eine diebstahlsichere fest im Boden verankerte Fahrrad-Attrappe.
Testfahrradkorb der TU Berlin nach 17 Sekunden:
Eine Blitz-Umfrage in Berlin-Mitte bestätigt die Erkenntnisse der Abfallexperten: "Wenn ich mein Wegbier ausgetrunken habe, bin ich immer froh, wenn ein Fahrradkorb in der Nähe ist", sagt etwa Paul Schmidt (26). "Sonst müsste ich die Pulle ja auf den Boden werfen, und wer will das schon?" Von den bisherigen Mülleimern habe er hingegen noch nie etwas gehört.
In den nächsten Monaten sollen die Müllbehälter nun nach und nach ausgetauscht werden, so die BSR. Im Rahmen des neuen Konzepts will die Berliner Straßenreinigung künftig routinemäßig auch die Körbe von privaten Fahrrädern leeren, die im öffentlichen Raum abgestellt sind. Dies könne natürlich nicht ganz kostenfrei geschehen: "Fahrradbesitzer mit Korb müssen daher künftig Abfallbeseitigungsgebühren von 5 Euro monatlich bezahlen."
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