Koblenz (dpo) - Es klingt unglaublich: Eine Frau hat heute in Koblenz in einer IKEA-Filiale nur genau den Artikel erworben, dessen Kauf sie sich zuvor vorgenommen hatte. Unter den erstaunten Blicken von Angestellten und anderen Kunden verließ die 29-jährige Janina Gaedeke den Kassenbereich mit nicht mehr als einem einzigen "Ordning"-Besteckständer aus Edelstahl für 1,79 Euro.
"So etwas habe ich noch nie gesehen", stammelte ein schockierter Kunde, der eigentlich nur kam, um eine Schreibtischlampe zu erwerben, und nun Waren im Wert von 14.389,57 Euro in seinem Einkaufswagen hat. "Die hat noch nicht einmal einen Hotdog oder so schwedische Haferplätzchen gekauft, bevor sie gegangen ist."
Andere fielen in Ohnmacht oder riefen: "Sie ist eine Hexe! Auf den Scheiterhaufen oder den Feuerkorb 'Brokö' aus Stahl für nur 39,99 Euro mit ihr!"
Eine Fehleinschätzung, denn tatsächlich verfügt Janina Gaedecke nicht etwa über magische Kräfte, sondern sie hat sich über ein Jahr lang akribisch auf diesen Moment vorbereitet. "Viele meiner Freunde mussten Privatinsolvenz anmelden, nachdem sie einmal durch eine IKEA-Filiale liefen", verrät sie dem Postillon. "Da wollte ich mir beweisen, dass mir das nicht passieren kann." Daher habe sie in einer Lagerhalle einen Parcour mit echten IKEA-Artikeln aufgebaut und dort täglich mindestens vier Stunden trainiert.
"Die Zusatzartikel in der Schlafzimmer- und Küchenabteilung links und rechts liegen zu lassen, ist mir mit der Zeit immer besser gelungen", erzählt Gaedeke. "Auch hatte ich Monat für Monat weniger Schneidebretter, Nudelrollen, Kakteen oder Kunstdrucke unterm Arm."
Aber irgendeinen "unwiderstehlichen Krimskrams" habe sie auf den letzten Metern doch immer noch mitgenommen. Dabei musste sie auch immer wieder Rückschläge wie diesen hinnehmen:
Erst mit Hilfe einer Psychologin, eines ehemaligen KSK-Offiziers und eines buddhistischen Mönchs gelang es ihr schließlich, das richtige Mindset zu entwickeln. "Die Kunst besteht darin, eine Art Tunnelblick zu entwickeln, gleichzeitig aber noch imstande zu sein, den gewünschten Gegenstand zu orten und zu kaufen", erklärt sie.
Ob sich die Aktion letztlich finanziell gelohnt hat, scheint fraglich: Die Miete für die Lagerhalle, das Honorar für ihre Trainer und der einjährige Verdienstausfall haben Gaedeke rund 235.000 Euro gekostet. Außerdem wirkt ihre Wohnung mangels billig produzierter Massen-Dekoware unangenehm kahl.
dma, ssi, dan; Fotos: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 29.11.18
"So etwas habe ich noch nie gesehen", stammelte ein schockierter Kunde, der eigentlich nur kam, um eine Schreibtischlampe zu erwerben, und nun Waren im Wert von 14.389,57 Euro in seinem Einkaufswagen hat. "Die hat noch nicht einmal einen Hotdog oder so schwedische Haferplätzchen gekauft, bevor sie gegangen ist."
Ein durchschnittlicher IKEA-Kunde kommt am Kassenbereich mit 729 Artikeln an. |
Eine Fehleinschätzung, denn tatsächlich verfügt Janina Gaedecke nicht etwa über magische Kräfte, sondern sie hat sich über ein Jahr lang akribisch auf diesen Moment vorbereitet. "Viele meiner Freunde mussten Privatinsolvenz anmelden, nachdem sie einmal durch eine IKEA-Filiale liefen", verrät sie dem Postillon. "Da wollte ich mir beweisen, dass mir das nicht passieren kann." Daher habe sie in einer Lagerhalle einen Parcour mit echten IKEA-Artikeln aufgebaut und dort täglich mindestens vier Stunden trainiert.
"Die Zusatzartikel in der Schlafzimmer- und Küchenabteilung links und rechts liegen zu lassen, ist mir mit der Zeit immer besser gelungen", erzählt Gaedeke. "Auch hatte ich Monat für Monat weniger Schneidebretter, Nudelrollen, Kakteen oder Kunstdrucke unterm Arm."
Aber irgendeinen "unwiderstehlichen Krimskrams" habe sie auf den letzten Metern doch immer noch mitgenommen. Dabei musste sie auch immer wieder Rückschläge wie diesen hinnehmen:
Erst mit Hilfe einer Psychologin, eines ehemaligen KSK-Offiziers und eines buddhistischen Mönchs gelang es ihr schließlich, das richtige Mindset zu entwickeln. "Die Kunst besteht darin, eine Art Tunnelblick zu entwickeln, gleichzeitig aber noch imstande zu sein, den gewünschten Gegenstand zu orten und zu kaufen", erklärt sie.
Ob sich die Aktion letztlich finanziell gelohnt hat, scheint fraglich: Die Miete für die Lagerhalle, das Honorar für ihre Trainer und der einjährige Verdienstausfall haben Gaedeke rund 235.000 Euro gekostet. Außerdem wirkt ihre Wohnung mangels billig produzierter Massen-Dekoware unangenehm kahl.
dma, ssi, dan; Fotos: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 29.11.18