Buenos Aires (dpo) - Große Ratlosigkeit beim G20-Gipfel in Buenos Aires: Regierungschefs aus aller Welt sind sich derzeit uneinig, ob sie den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman darauf hinweisen sollen, dass der abgetrennte Finger eines Regierungskritikers an seiner Wange klebt.
Das Getuschel war groß, als Mohammend bin Salman den Sitzungssaal betrat: An seiner rechten Wange hing - offenbar vom Prinzen unbemerkt - ein menschlicher Finger, der höchstwahrscheinlich einem zu Tode gefolterten und anschließend zerstückelten Dissidenten gehörte.
"Wir alle warfen uns irritierte Blicke zu", erinnert sich Kanadas Premierminister Justin Trudeau. "Ich wollte dann eigentlich auch gleich bei der Begrüßung etwas sagen, aber irgendwie hat sich dann die Gelegenheit nicht ergeben."
Nach einer Weile habe sich dann bei den übrigen Regierungschefs das Gefühl eingestellt, dass der richtige Zeitpunkt, bin Salman einen dezenten Hinweis auf den blutigen Finger an seiner Wange zu geben, verstrichen war. "Das wäre ja auch total seltsam gewesen, ihm das zu sagen, nachdem er schon über eine halbe Stunde da war und mit mehreren Leuten geredet hat", so der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa.
Also beschlossen die Anwesenden, die abgetrennte Gliedmaße im Gesicht des arabischen Kronprinzen so gut wie möglich zu ignorieren. "Das ist gar nicht so einfach", so der japanische Premierminister Shinzo Abe. "Ich muss da immer hinschauen. Ich hab sogar einmal versucht, ihn darauf aufmerksam zu machen, indem ich bei mir an die entsprechende Stelle getippt habe. Aber bin Salman hat mich nur verständnislos angeschaut und sich auf die spiegelverkehrte Seite gefasst. Also ich habe alles Menschenmögliche getan."
Inzwischen scheint der Fauxpas noch weitere Kreise zu ziehen: Nach einer herzlichen Begrüßung zwischen dem Prinzen und US-Präsident Donald Trump klebt der Finger nun an dessen Wange. "Aber ich glaube, das bleibt jetzt einfach so", erklärt der französische Präsident Emmanuel Macron. "Schließlich hat absolut keiner von uns Lust, sich mit dem zu unterhalten."
ssi, dan; Foto oben: Kreml, Foto unten: dpa
Das Getuschel war groß, als Mohammend bin Salman den Sitzungssaal betrat: An seiner rechten Wange hing - offenbar vom Prinzen unbemerkt - ein menschlicher Finger, der höchstwahrscheinlich einem zu Tode gefolterten und anschließend zerstückelten Dissidenten gehörte.
"Wir alle warfen uns irritierte Blicke zu", erinnert sich Kanadas Premierminister Justin Trudeau. "Ich wollte dann eigentlich auch gleich bei der Begrüßung etwas sagen, aber irgendwie hat sich dann die Gelegenheit nicht ergeben."
Immer wieder bildeten sich Grüppchen, die über den Finger im Gesicht des Kronprinzen tuschelten. |
Also beschlossen die Anwesenden, die abgetrennte Gliedmaße im Gesicht des arabischen Kronprinzen so gut wie möglich zu ignorieren. "Das ist gar nicht so einfach", so der japanische Premierminister Shinzo Abe. "Ich muss da immer hinschauen. Ich hab sogar einmal versucht, ihn darauf aufmerksam zu machen, indem ich bei mir an die entsprechende Stelle getippt habe. Aber bin Salman hat mich nur verständnislos angeschaut und sich auf die spiegelverkehrte Seite gefasst. Also ich habe alles Menschenmögliche getan."
Inzwischen scheint der Fauxpas noch weitere Kreise zu ziehen: Nach einer herzlichen Begrüßung zwischen dem Prinzen und US-Präsident Donald Trump klebt der Finger nun an dessen Wange. "Aber ich glaube, das bleibt jetzt einfach so", erklärt der französische Präsident Emmanuel Macron. "Schließlich hat absolut keiner von uns Lust, sich mit dem zu unterhalten."
ssi, dan; Foto oben: Kreml, Foto unten: dpa