Potsdam (dpo) - Ein Kleinwüchsiger mit auffälligem Spitzbart ist gestern in Potsdam festgenommen worden. Zuvor soll das Männchen versucht haben, einem vierjährigen Jungen Sand in die Augen zu streuen. Die Behörden ermitteln.
Die Eltern des Jungen hatten gegen 18.50 Uhr die Polizei alarmiert, nachdem ein Unbekannter sich Zugang zum Kinderzimmer im zweiten Stock ihres Wohnhauses verschafft hatte.
Dem Jungen zufolge stand der fremde Mann unvermittelt vor seinem Bett: "Ich hab schon fast geschlafen, wo der verrückte Opa gekommen ist und wollte mir Sand aus seinem Sack in die Augen streuen. Zum Glück hab ich mich noch schnell umgedreht und ganz laut geschreit", so der kleine Jonas laut Polizeiprotokoll.
Immer noch traumatisiert: Opfer des verrückten Sandstreuers |
Nach einem kurzen Handgemenge konnten die herbeigeeilten Eltern des Jungen den kleinwüchsigen Greis, der ihnen hoffnungslos unterlegen war, überwältigen und die Polizei alarmieren. Die Beamten mussten ihn nur noch vor Ort einsammeln und die Tatwaffe sicherstellen.
Derzeit sitzt das Männchen in Untersuchungshaft. "Der Tatverdächtige war bislang zu keiner Aussage bereit", so eine Sprecherin der Polizei. "Wir sind uns aber auch gar nicht sicher, ob er überhaupt einen Mund hat."
Noch hat die Staatsanwaltschaft keine Anklage bekanntgegeben. Als sicher gilt jedoch, dass dem Mann mindestens Einbruch sowie versuchte schwere Körperverletzung angelastet werden.
"Jemandem Sand in die Augen zu streuen ist sehr gefährlich", erklärt Augenarzt Horst Garbella. "Sandkörner können die Hornhaut beschädigen oder eine Entzündung hervorrufen."
Angesichts zahlreicher ähnlicher Vorfälle, bei denen Kindern von einem Unbekannten Sand in die Augen gestreut wurde, geht die Polizei derzeit davon aus, dass es sich bei dem Männchen um einen bundesweit agierenden Wiederholungstäter handelt. "Sollte sich das bestätigen, wird er wohl sehr lange hinter Gitter wandern", so die Polizeisprecherin.
fed, dan, ssi; Fotos: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 4.10.18