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Leserbriefe der Woche (KW 37/18) + Dokumentation eines Ermittlungsverfahrens wegen Postillon-Like

Jede Woche erreichen die Postillon-Redaktion zahlreiche Leserbriefe. An dieser Stelle präsentieren wir mehr oder weniger regelmäßig eine kleine Auswahl.


Eine Leserin schreibt uns angesichts der Meldung "Frau bindet Glocke an Spinne, um sich nicht jedes Mal vor ihr zu erschrecken":
Anm. d.Red.: Wir würden das Bild gerne entfernen, haben aber so panische Angst vor Spinnen, dass sich da keiner rantraut. Sorry.

Feedback zu unserer Meldung "Rock-Legende Elvis Presley (83) gestorben":

Kommentar auf Facebook zu unserer Meldung "Legoland erklärt Unabhängigkeit von Dänemark":

Fanpost zu den Meldungen "Maaßen: "Huch! Leider wurden die Beweise versehentlich geschreddert."" und ""Mist, unser V-Mann ist aufgeflogen!" - AfD zieht Maaßen vom Verfassungsschutz ab":

Postillon-Leser Sascha will von uns per Facebook-Direktnachricht wissen:

Besonders interessantes Feedback gab es auf die anderthalb Jahre alte Meldung ""Du machst mir nichts als Ärger": Björn Höcke dreht Hitler-Foto auf seinem Nachttisch um". Hier nochmal die Meldung:

"Du machst mir nichts als Ärger": Björn Höcke dreht Hitler-Foto auf seinem Nachttisch um

Gegen einen Studenten aus München ermittelte kurzerhand der Staatsschutz, weil er den Artikel auf Facebook likete. Die Süddeutsche Zeitung meldete:

Polizei ermittelt, weil Student "Postillon"-Artikel likt

Die Polizei ermittelt gegen einen Studenten, weil er einen Beitrag des Bayerischen Rundfunks mit einer YPG-Fahne auf seiner Facebook-Seite geteilt hatte. Die YPG gilt als bewaffneteter Arm der verbotenen Arbeiterpartei PKK. Nun gibt es noch ein weiteres Ermittlungsverfahren - wegen einer angeblich rechts motivierten Staftat: Der Student hat einen Artikel des Satiremagazins Der Postillon gelikt, auf dem ein Hitler-Foto zu sehen ist.
Ebenso auch Stern und Spiegel:

Facebook-Like für "Postillon"-Artikel: Polizei ermittelt gegen Studenten

Johannes König ist eigentlich nur ein humorvoller Musikstudent aus München. Nun geriet er in das Visier der Polizei, eben weil er Humor hat. König hatte einen Satire-Artikel auf Facebook mit einem Like versehen. Das wertete man bei der zuständigen Behörde offenbar als schwere Straftat - und ermittelt nun gegen den jungen Münchner.

Facebook-Like mit Folgen: "Grober Unfug, in diesem Fall zu ermitteln" - SPIEGEL ONLINE - Netzwelt

Im Netz macht aktuell eine bizarr klingende Geschichte aus München die Runde: Weil ein Musiker einen Beitrag der Satireseite "Der Postillon" bei Facebook mit "Gefällt mir" markiert hatte, leitete die Polizei eine Ermittlung ein, in einigen Medienberichten ist explizit von einer Ermittlung gegen den Mann die Rede.
Außerdem berichteten der Bonner General-Anzeiger, Watson, svz.de, Meedia, shz.de, Neue Westfälische, die Neue Osnabrücker Zeitung, und und und...

Auf Twitter gab es dann dazu auch gleich diesen Vorschlag:

Jetzt.de interviewte den Studenten:

„Bei einem Gerichtsprozess würden sie sich nur lächerlich machen"

Johannes König musste annehmen, dass die Polizei gegen ihn ermittelt, weil er einen Postillon-Artikel auf Facebook gelikt hat.
Gegenüber VICE erklärte er vorbildlicherweise:

Student würde wieder Postillon-Artikel liken - obwohl die Polizei deswegen gegen ihn ermittelt

Symbolfoto|| Screenshot Postillon || Polizist: imago | photothek Gut, dass es in Bayern strenger zugeht als im Rest der Republik, ist kein Geheimnis. Dass man mit seinem Joint nicht gerade die Münchner Leopoldstraße entlang spazieren sollte, dürfte wohl jedem klar sein. Doch anscheinend muss man sich gar nicht so weit aus dem Fenster lehnen.
RT International blies das Thema noch weiter auf, indem suggeriert wird, dass der Student schon so gut wie im Knast sitzt:

'It can't be more absurd!' German man who liked satire post taunting Hitler scrutinized by police

A Facebook post by a German satire magazine ridiculing a right-wing politician and Hitler received a solid like from a Munich student. Despite being among thousands of users who also liked the post, he was scrutinized by police.
Um verängstigte Leser zu beruhigen (und clever einen Link auf den eigenen Shop zu platzieren), startet der Postillon diese Aktion:

Der Postillon

AKTION! Jeder, der uns liket und deshalb Ärger mit dem Staatsschutz, der Polizei oder dem Verfassungsschutz bekommt, erhält eine Postillon-Tasse aus unserem Shop gratis!...
Prompt meldet sich der betroffene Student:
Tasse ist unterwegs!

Und nur wenig später gibt die "Süddeutsche Zeitung" Entwarnung:

Polizei ermittelte angeblich nicht gegen Studenten

Die SZ hatte berichtet, dass die Polizei gegen einen Münchner Studenten ermittelte, der einen Satiretext auf Facebook gelikt hatte. Die Polizei hatte das am Montag bestätigt. Nun teilt die Polizei mit, dass sich das Verfahren nicht gegen den Studenten, sondern gegen die Macher der Satireseite Der Postillon richtet.
Zitat SZ: "Am Freitag jedoch erklärte das Präsidium nun, die Ermittlungen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen hätten sich gar nicht gegen den 27-jährigen Studenten gerichtet, sondern nur gegen die Urheber des Beitrags. Ermittelt wurde demnach gegen die Macher der in Fürth ansässigen Satireseite Der Postillon."
Puh, dann ist ja alles nochmal gut ausgega... Moment! Wie bitte?
Weiteres Zitat SZ: "Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth bestätigte am Freitag: Ja, der Vorgang sei ihr bekannt. Das Verfahren gegen den Herausgeber der Satireseite sei allerdings "ohne weitere Ermittlungen eingestellt" worden. Für die Nürnberger Strafverfolger war offenkundig: "Da die Darstellung im Rahmen eines Artikels erfolgte, der sich satirisch mit Björn Höcke und der AfD beschäftigte, war sie (...) nicht strafbar.""
Wir halten Sie zu den weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden, solange wir noch auf freiem Fuß sind.
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