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Er plant womöglich einen Anschlag: Verfassungsschutz warnt Polizei vor Anis Amri

Berlin (dpo) - Die Hinweise verdichten sich: Der Verfassungsschutz hat heute die Berliner Polizei vor dem Islamisten Anis Amri gewarnt. Der Mann verfolge nach neuesten Erkenntnissen konkrete Anschlagspläne in Deutschland und sei dringend zu verhaften, so die Verfassungsschützer.

In dem offiziellen Schreiben, das dem Postillon vorliegt, heißt es: "Nach umfangreichen geheimdienstlichen Ermittlungen halten wir es (Stand 5. Januar 2017) für nicht unwahrscheinlich, dass Anis Amri in naher Zukunft einen Terroranschlag auf deutschem Boden durchführt."
Infografik: So funktioniert die Zusammenarbeit zwischen dem Bundesamt für Verfassungsschutz und den 16 Landesämtern für Verfassungsschutz
Besonders stutzig gemacht habe die Verfassungsschützer, dass Anis Amri am 19. Dezember "plötzlich untergetaucht" sei. Zuvor hatten ihn die Behörden auf Schritt und Tritt überwacht.
Der Verdacht, Amri könnte einen Terroranschlag begehen, basiere zudem auf folgenden Erkenntnissen, die der Bundesverfassungsschutz und seine Landesämter seit über einem Jahr sammeln konnten (vgl. SZ):
November 2015: Amri sagt einem V-Mann, er wolle "etwas in Deutschland unternehmen" und könne sich eine Kalaschnikow für einen Anschlag besorgen.
Januar 2016: Amri wirbt bei Islamisten in verschiedenen Bundesländern "offensiv" darum, mit ihm Anschläge zu begehen.
2. Februar 2016: Amri hat über das Chat-Programm "Telegram" Kontakt zu mutmaßlichen IS-Kämpfern aufgenommen.
19. September 2016: Der marokkanische Geheimdienst warnt vor Anis Amri.
19. Dezember 2016: Anis Amri verschwindet plötzlich vom Radar des Verfassungsschutzes. V-Leute können keinen Kontakt mehr mit ihm aufnehmen.
"Es ist ein komplexes Puzzle. Diese unscheinbaren Indizien, von denen jedes einzelne für sich genommen für den Laien wenig Aussagekraft besitzt, werden von unseren Experten mittlerweile so interpretiert, dass unmittelbare Gefahr droht", so das Fazit des Verfassungsschutzes. "Wir empfehlen daher, Herrn Amri genauestens zu observieren und schnellstmöglich zu verhaften."
Bereits vergangene Woche sorgte der Verfassungsschutz für Aufsehen, als die Behörde neue Erkenntnisse über ein Neonazi-Trio präsentierte, das möglicherweise für die sogenannten "Döner-Morde" verantwortlich sein könnte.
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