Tübingen (dpo) - Aberglaube bringt Unglück: Zu dieser überraschenden Erkenntnis kamen Soziologen der Universität Tübingen im Rahmen einer großangelegten Langzeitstudie. Wie die Forscher herausfanden, haben abergläubische Menschen deutlich mehr Pech als ihre "ungläubigen" Mitmenschen. Einige Teilnehmer der Studie starben gar unter mysteriösen Umständen.
Die Wissenschaftler analysierten den Alltag von insgesamt 300 freiwilligen Probanden über einen Zeitraum von fünf Jahren. Dabei zeigte sich, dass abergläubische Personen im Schnitt bis zu dreizehnmal häufiger von Unglücksfällen jeglicher Art betroffen waren als Menschen aus der Vergleichsgruppe, die nicht an böse Omen, Sternzeichen, Hellseherei oder andere übersinnliche Dinge glauben.
"Woher dieser rätselhafte Hang zum Unglück kommt, ist bislang völlig unklar", erklärt Prof. Dr. Björn Meister, der Leiter der Studie. "Aber er ist statistisch signifikant."
So sei es unter den abergläubischen Teilnehmern neben unzähligen kleinen Missgeschicken teils zu spektakulären Unfällen gekommen. "Ein Proband strangulierte sich nur drei Wochen nach Beginn der Studie mit einem magischen Medaillon gegen den Bösen Blick selbst im Schlaf. Ein anderer wurde bei einem Spaziergang am helllichten Tag von hunderten von Raben angegriffen. Ein dritter fiel von der untersten Sprosse einer Leiter und brach sich das Genick." Zudem seien zwei weitere Probanden derzeit unter ungeklärten Umständen als vermisst gemeldet.
"Wenn man es nicht besser wüsste, würde man meinen, das Universum benachteilige abergläubische Menschen systematisch", so Meister. "Sie gewinnen seltener im Lotto, sie verunglücken häufiger im Alltag, sie sterben 34-mal häufiger als nicht-abergläubische Menschen bei der Benutzung einer abgerundeten Kinder-Bastelschere. Wir können abergläubischen Menschen daher momentan nur zu äußerster Vorsicht raten." Am sichersten scheine es jedoch, dem Aberglauben ganz abzuschwören.
Trotz der verblüffenden Ergebnisse ist sich Meister sicher, dass es für das Phänomen eine rationale Erklärung gibt. "Die Antwort liegt irgendwo in den Daten. Wir müssen sie nur finden. Aber sie wird zu 100 Prozent logisch und wissenschaftlich sein. Alles andere wäre Aberglaube", so der Wissenschaftler, während er sich nervös umschaut.
ssi, dan; Idee: Tim S.; Fotos: Shutterstock
Die Wissenschaftler analysierten den Alltag von insgesamt 300 freiwilligen Probanden über einen Zeitraum von fünf Jahren. Dabei zeigte sich, dass abergläubische Personen im Schnitt bis zu dreizehnmal häufiger von Unglücksfällen jeglicher Art betroffen waren als Menschen aus der Vergleichsgruppe, die nicht an böse Omen, Sternzeichen, Hellseherei oder andere übersinnliche Dinge glauben.
Diese Probandin hatte ein Hufeisen über ihrer Tür hängen. Glück hat es ihr nicht gebracht. |
So sei es unter den abergläubischen Teilnehmern neben unzähligen kleinen Missgeschicken teils zu spektakulären Unfällen gekommen. "Ein Proband strangulierte sich nur drei Wochen nach Beginn der Studie mit einem magischen Medaillon gegen den Bösen Blick selbst im Schlaf. Ein anderer wurde bei einem Spaziergang am helllichten Tag von hunderten von Raben angegriffen. Ein dritter fiel von der untersten Sprosse einer Leiter und brach sich das Genick." Zudem seien zwei weitere Probanden derzeit unter ungeklärten Umständen als vermisst gemeldet.
Für Horoskop-Leser ganz normaler Alltag |
Trotz der verblüffenden Ergebnisse ist sich Meister sicher, dass es für das Phänomen eine rationale Erklärung gibt. "Die Antwort liegt irgendwo in den Daten. Wir müssen sie nur finden. Aber sie wird zu 100 Prozent logisch und wissenschaftlich sein. Alles andere wäre Aberglaube", so der Wissenschaftler, während er sich nervös umschaut.
ssi, dan; Idee: Tim S.; Fotos: Shutterstock