Bergkamen (dpo) - Das nordrhein-westfälische Unternehmen Caligo Rauch- und Qualmwerke GmbH muss nach einem langjährigen Kampf um die Existenz wohl endgültig schließen. Die Firma mit dem zweithöchsten Schornstein Europas, die Rauch und Qualm in bis zu 30 unterschiedlichen Farbtönen herstellen kann, hat heute Insolvenz angemeldet. Über 700 Rauchdesigner, Qualmtechniker und Gestankingenieure könnten schon ab Oktober auf der Straße stehen.
Das in den Sechzigerjahren großgewordene Traditionsunternehmen schreibt seit den späten Neunzigerjahren rote Zahlen. Grund für die miserable Finanzlage ist laut der Leitung die inzwischen nur noch sehr geringe Nachfrage nach Gestank- und Rauchproduktion.
"Umweltverpester und Stinkebarone werden wir heutzutage genannt", klagt der langjährige CRQ-Schwebstoffentwickler Marius Probst.
Im vergangenen Jahr hatte Probst, der seit den Achtzigern vor allem für den hellen Rauch zuständig war, nur etwa halb so viele Aufträge wie 2013, musste immer wieder in Kurzarbeit gehen. Das neue Umweltbewusstsein der Menschen und die Finanzkrise sind seiner Einschätzung nach die Hauptgründe für das Aus seines Arbeitgebers.
"Früher da waren die Menschen dankbar, dass wir Arbeitsplätze und Wohlstand in die Region gebracht haben", sinniert Probst. "Unser Rauch war immer ein bisschen kräftiger und rußiger als der der Konkurrenz und wurde selbst in den angrenzenden Nachbarländern geschätzt."
Wie es mit ihm und seinen Kollegen weitergehen soll, wenn die Schornsteine der Fabrik abgeschaltet werden, kann Probst nicht sagen. Einige der jüngeren hätten bereits Angebote aus China vorliegen, wo guter Rauch noch geschätzt werde. Er selbst wolle die Zeit bis zu seiner Rente mit Gelegenheitsjobs als Nebelmaschinist in verschiedenen regionalen Diskotheken überbrücken, so der 59-Jährige.
fed, dan, ssi; Fotos: Shutterstock
Das in den Sechzigerjahren großgewordene Traditionsunternehmen schreibt seit den späten Neunzigerjahren rote Zahlen. Grund für die miserable Finanzlage ist laut der Leitung die inzwischen nur noch sehr geringe Nachfrage nach Gestank- und Rauchproduktion.
Verliert seinen Job: Schwebestoffentwickler |
Im vergangenen Jahr hatte Probst, der seit den Achtzigern vor allem für den hellen Rauch zuständig war, nur etwa halb so viele Aufträge wie 2013, musste immer wieder in Kurzarbeit gehen. Das neue Umweltbewusstsein der Menschen und die Finanzkrise sind seiner Einschätzung nach die Hauptgründe für das Aus seines Arbeitgebers.
"Früher da waren die Menschen dankbar, dass wir Arbeitsplätze und Wohlstand in die Region gebracht haben", sinniert Probst. "Unser Rauch war immer ein bisschen kräftiger und rußiger als der der Konkurrenz und wurde selbst in den angrenzenden Nachbarländern geschätzt."
Wie es mit ihm und seinen Kollegen weitergehen soll, wenn die Schornsteine der Fabrik abgeschaltet werden, kann Probst nicht sagen. Einige der jüngeren hätten bereits Angebote aus China vorliegen, wo guter Rauch noch geschätzt werde. Er selbst wolle die Zeit bis zu seiner Rente mit Gelegenheitsjobs als Nebelmaschinist in verschiedenen regionalen Diskotheken überbrücken, so der 59-Jährige.
fed, dan, ssi; Fotos: Shutterstock