Reutlingen (dpo) - Es ist der schlimmste Albtraum aller Eltern: Wie jetzt bekannt wurde, sind im Jahr 2008 auf der Entbindungsstation einer Reutlinger Klinik zwei Digitalkameras vertauscht worden. Die inzwischen sechs Jahre alten Aufnahmen von den Geburten zweier Jungen klebten dadurch in den Fotoalben der jeweils falschen Familie.
Nach Angaben des Krankenhauses kann sich das medizinische Personal nicht erklären, wie es zu der folgenschweren Verwechslung kam. "So einen Fall hatten wir in der Geschichte unserer Klinik noch nie", erklärt Dr. Uwe Fendt, der Leiter des Krankenhauses. "Ich kann nur sagen, dass die beiden Kinder nahezu gleichzeitig zur Welt kamen." Es sei daher nicht auszuschließen, dass es beim Waschen, Wiegen und Messen, bei dem beide Kindsväter mit ihren Kameras anwesend waren, zu der Verwechslung gekommen sei.
Den Schock der betroffenen Familien lindert das freilich wenig. "Meine Frau und ich haben eine tiefe emotionale Bindung zu den Fotos entwickelt", erklärt Joachim B., einer der Väter. Zudem habe er viele durchwachte Nächte damit verbracht, Aufnahmen des schreienden Säuglings mit Photoshop zu bearbeiten. "Dann zu erfahren: Das sind gar nicht die Bilder deines Sohns – das ist hart. Das wünscht man keinem."
Die Mutter der zweiten Familie spricht dagegen von jahrelangen Zweifeln. "Instinktiv habe ich irgendwie schon immer gewusst, dass auf diesen Fotos nicht die Geburt meines Sohnes abgebildet ist, aber ich wollte es nie wahrhaben", so die 34-jährige Sylvia U. Sie erwägt nun juristische Schritte gegen das Krankenhaus.
Wie es mit den Bildern weitergeht, ist noch unklar. "Ich weiß nicht, ob ich mich nach all den Jahren von den Fotos trennen kann und ob man sie jetzt überhaupt aus ihrem gewohnten Umfeld herausreißen sollte", erklärt Joachim B. "Wir halten erst einmal ein psychologisch begleitetes Treffen mit der anderen Familie ab. Da schauen wir alle mal, was bei der ersten Begegnung mit unseren echten Fotos für Emotionen hochkommen."
Erst danach wollen die Familien gemeinsam entscheiden, ob sie die Bilder zu ihren richtigen Erzeugern zurückführen oder sie in dem Album belassen, in dem sie schon seit mehr als sechs Jahren kleben.
ure, dan, ssi; Fotos: Shutterstock
Nach Angaben des Krankenhauses kann sich das medizinische Personal nicht erklären, wie es zu der folgenschweren Verwechslung kam. "So einen Fall hatten wir in der Geschichte unserer Klinik noch nie", erklärt Dr. Uwe Fendt, der Leiter des Krankenhauses. "Ich kann nur sagen, dass die beiden Kinder nahezu gleichzeitig zur Welt kamen." Es sei daher nicht auszuschließen, dass es beim Waschen, Wiegen und Messen, bei dem beide Kindsväter mit ihren Kameras anwesend waren, zu der Verwechslung gekommen sei.
Sylvia U. kann noch gar nicht fassen, dass das nicht ihre eigenen Bilder sein sollen. |
Die Mutter der zweiten Familie spricht dagegen von jahrelangen Zweifeln. "Instinktiv habe ich irgendwie schon immer gewusst, dass auf diesen Fotos nicht die Geburt meines Sohnes abgebildet ist, aber ich wollte es nie wahrhaben", so die 34-jährige Sylvia U. Sie erwägt nun juristische Schritte gegen das Krankenhaus.
Wie es mit den Bildern weitergeht, ist noch unklar. "Ich weiß nicht, ob ich mich nach all den Jahren von den Fotos trennen kann und ob man sie jetzt überhaupt aus ihrem gewohnten Umfeld herausreißen sollte", erklärt Joachim B. "Wir halten erst einmal ein psychologisch begleitetes Treffen mit der anderen Familie ab. Da schauen wir alle mal, was bei der ersten Begegnung mit unseren echten Fotos für Emotionen hochkommen."
Erst danach wollen die Familien gemeinsam entscheiden, ob sie die Bilder zu ihren richtigen Erzeugern zurückführen oder sie in dem Album belassen, in dem sie schon seit mehr als sechs Jahren kleben.
ure, dan, ssi; Fotos: Shutterstock