Duisburg (dpo) - Wer in Duisburg die Straßenseite wechseln will, wird womöglich schon bald zur Kasse gebeten. Wie die Stadtverwaltung am Donnerstag bekanntgab, sollen Fußgängerampeln im gesamten Stadtgebiet noch in diesem Jahr mit Münzautomaten ausgestattet werden. Die Grünphase für Fußgänger kann dann nur noch durch Geldeinwurf ausgelöst werden. Gleichzeitig werden die Strafen für unerlaubte Straßenüberquerungen bei Rot verschärft.
Mit diesem Maßnahmenpaket will Duisburg eine neue Einnahmequelle zum Abbau seines Schuldenbergs von über 900 Millionen Euro erschließen.
An den gebührenpflichtigen Fußgängerampeln, die in den nächsten Monaten im gesamten Stadtgebiet eingerichtet werden, kostet eine einfache Grünphase von vier Sekunden bei zweispuriger Fahrbahn 50 Cent. Wer den Komfort einer längeren Grünphase nutzen will oder sich keine Sprints mit dem Rollator zutraut, muss mit einem Euro zwar das Doppelte investieren, hat dafür aber satte acht Sekunden für die erfolgreiche Überquerung der Fahrbahn Zeit.
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Vonseiten der Stadt spricht man dem Projekt neben seinen finanziellen Vorteilen nicht zuletzt auch einen gesellschaftlichen Nutzen zu. Demnach sei schon bald nach der Einführung die Etablierung einer regen Crosswalk-Sharing-Szene erwartbar, bei der sich Menschen spontan zu Fahrbahnüberquerungsgemeinschaften zusammenschließen.
Um dabei dennoch eine ausreichende finanzielle Ausbeute sicherzustellen, arbeite man außerdem intensiv an einem geschickten System lästiger Baustellen, um Fußgänger zum häufigen Wechseln der Straßenseite zu animieren.
mdt, dan; Foto rechts: © Christian Müller - Fotolia.com; Erstveröffentlichung: 30.1.14 (an 2024 angepasst)