Potsdam (dpo) - Dabei wollte er doch nur alles richtig machen! BWL-Student Hauke L. aus Potsdam ist seit Sonntagmorgen in einer Zeitschleife gefangen. Das Unheil nahm seinen Lauf, als der 27-Jährige um exakt 3 Uhr seine Uhren ordnungsgemäß von Sommer- auf Winterzeit um eine Stunde zurückstellte. Womit er nicht gerechnet hatte: Nur 60 Minuten später war es wieder 3 Uhr, wodurch das ganze Spiel von vorne begann...
"Es war das erste Mal, dass ich alleine von Sommer- auf Winterzeit umstellen musste", erklärte L., der bis Anfang des Jahres noch bei seinen Eltern lebte, gegenüber dem Postillon. "Damit alles reibungslos funktioniert, habe ich meinen Wecker auf 2 Uhr 50 gestellt, um pünktlich um 3 alle Uhren in meiner Wohnung zurückstellen zu können."
Chronologen schätzen, dass jährlich mindestens 1000 Menschen in eine Zeitschleife geraten |
Alles lief nach Plan, Hauke L. legte sich wieder schlafen; bis eine knappe Stunde später wieder sein Wecker, der natürlich auch umgestellt wurde, klingelte. "Es war wieder 2 Uhr 50. Also bin ich nochmal aufgestanden, habe alle Uhren eine Stunde zurückgestellt und mich in der Hoffnung wieder hingelegt, dass der Spuk jetzt vorbei ist", so L., der inzwischen der Verzweiflung nahe ist. Denn seither hat sich diese Prozedur schon fast ein Dutzend Mal wiederholt.
Außerhalb der Zeitschleife geht das Leben einfach weiter. Die Sonne geht auf und unter, Menschen verlassen ihre Häuser für einen Sonntagsspaziergang oder einen Besuch bei Verwandten, nur Hauke L. sitzt immer noch am Sonntagmorgen zwischen 2 und 3 zu Hause und stellt die Uhr brav jede Stunde zurück.
Bald könnte der 27-Jährige ernsthafte Probleme bekommen, denn seine Nahrungsvorräte gehen spätestestens nach 48 weiteren Zeitumstellungen zur Neige. Zwar könnte Hauke L. die Zeit zwischen zwei Zeitumstellungen nutzen, um schnell einkaufen zu gehen. "Doch", so gibt er zu bedenken, "welcher Laden hat schon sonntagmorgens zwischen zwei und drei Uhr geöffnet?"
ssi; Foto oben: © olly - Fotolia.com; Erstveröffentlichung: 28.10.13