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Enttäuschter schwedischer Fan verlässt Stadion bei Stand von 4:0

Berlin (dpo) - Irgendwann hatte Erik Nilsson (27) einfach genug. Kurz nachdem der deutsche Mittelfeldregisseur Mesut Özil im WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Schweden auf 4:0 erhöht hatte, entschloss sich der Fan der schwedischen Nationalmannschaft, das Stadion vorzeitig zu verlassen. "Skit! Das Spiel ist durch", sagte er, als er sich in der 60. Minute seinen Weg durch ein Meer euphorisierter Fans in Schwarz-Rot-Gold nach draußen bahnte.

Nilsson, der mit ein paar Freunden extra aus Östersund angereist war, um sein Team im Berliner Olympiastadion spielen zu sehen, erklärte: "Es ist unfassbar, wie schwach wir gespielt haben. Die Blågult ist ja so gnadenlos untergegangen. Kein Herz, keine Leidenschaft – ich konnte mir das einfach nicht mehr ansehen. Von Ibrahimović kam nichts, aber auch gar nichts!"
"Oh, wie ist das schön!": Nilsson hatte keine Lust mehr auf feiernde Deutschlandfans
Während Nilsson das Stadion verließ, hörte er noch einen enttäuschten Aufschrei aus dem Publikum. "Wahrscheinlich hat Deutschland fast das 5:0 gemacht. Würde mich nicht wundern", so der Schwede verbittert, der etwas später in einer Berliner Kneipe, in der "bloß kein Fußball" gezeigt wurde, seinen Frust in Alkohol ertränkte.
"Ich kann gar nicht verstehen, warum sich meine Kumpels den Scheiß noch reinziehen. Es ist ja nicht so, dass man einen 4:0 Rückstand gegen Deutschland 30 Minuten vor Schluss noch aufholen könnte", so Nilsson. "Wenn alles gut geht und die Deutschen sich zu sicher fühlen, dann gelingt uns maximal kurz vor Schluss noch ein Ehrentreffer."
Gegen 23 Uhr erhielt der frustrierte Skandinavier dann einen kurzen Anruf von seinen Freunden, die im Stadion geblieben waren. Nilsson: "Jetzt bin ich mal gespannt. Die haben irgendetwas von einer Überraschung gefaselt. Wahrscheinlich haben wir zweistellig verloren."
Auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt wurde der sichtlich angetrunkene Schwede noch dabei beobachtet, wie er seinen Fanschal, seine gelb-blaue Mütze und sein Trikot in einen Mülleimer stopfte.
ssi; Foto oben: Акутагава, CC BY-SA 3.0, Foto rechts: © Ingo Bartussek - Fotolia.com
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