München, Dortmund (dpo) - Zwar startet die Fußball-Bundesliga offiziell erst am 20. Januar, doch für alle echten Fans ist die Winterpause schon seit einigen Tagen vorbei. Unabhängig davon, ob sie ihren Lieblingsclub im Stadion oder vor dem Fernseher anfeuern, hat für sie die mitunter harte Vorbereitung auf die Rückrunde begonnen.
Der Dortmunder Sportpsychologe Dr. Peter Best erklärt dem Postillon: "Nach der Winterpause sind Fußballfans oft schlapp und durch den vielen Kontakt mit der eigenen Familie sozial nicht mehr auf den Sport ausgerichtet. Die Folge sind Stimmbänderrisse, Leberzirrhosen und Sitzfleischwunden." Deshalb, so Best, sei es wichtig, dass Fußballfans sich durch ein ausgefeiltes Trainingsprogramm ordentlich auf die Strapazen der Rückrunde vorbereiten.
Carsten Bedke (28), ein glühender Verehrer des FC Bayern München, weiß, wovon Best spricht. Er schildert gegenüber dem Postillon seinen Trainingsplan: "Am Freitag habe ich mit ein paar Kumpels erst einmal mit einem lockeren Sauftraining angefangen, das wir in den kommenden Wochen natürlich intensivieren werden."
Am Samstag stehen bei Carsten und seinen Freunden dann verschiedene Trainingseinheiten an: Vormittags bereiten sie sich bei einer kleinen Freundschaftsprügelei mit Bayernfans aus dem Nachbarort auf etwaige Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans - aber auch untereinander - vor. Mittags folgt Krafttraining: Bierkästen werden hin und her getragen, Flaschen mit dem Feuerzeug geöffnet und mithilfe eines komplizierten Bauch-Beine-Po-Trainingsprogrammes bereiten sich die Freunde darauf vor, 90 Minuten am gleichen Ort zu sitzen.
Später müssen die Namen aller neuen Spieler gelernt werden, die über die Winterpause zu ihrem Verein gewechselt sind. Abends sehen sich die Fans Aufnahmen von alten Spielen an und üben ein, wann wer den Schiedsrichter beschimpft, wann wer farbige Spieler beleidigt und wann wer "Foul!" oder "Abseits!" brüllt.
Carsten Bedke hält das für wichtig: "Die Rufwege müssen stimmen. Immerhin ist Anfeuern ein Mannschaftssport. Da ist kein Platz für einen, der nur seinen eigenen Stiefel runterbrüllt."
Der Sonntag gehört dann der Familie. Doch selbst während dieser Stunden bereitet Carsten Bedke sich vor. Er trainiert seine Stimme für das beim Fußball so essentielle Grölen und Brüllen bei der Erziehung seiner Kinder und in der Kommunikation mit seiner Frau.
Andere Fans, etwa von Mannschaften im Abstiegskampf, ziehen sich für eine Woche ins Trainingslager auf eine Skihütte zurück, wo neben dem sportlichen Aspekt auch die Kameradschaft nicht zu kurz kommt.
Dr. Peter Best erklärt, warum die Fans so hart zu sich selbst sind: "Bundesligafan zu sein, ist etwas ganz anderes, als hin und wieder sonntags in den unteren Ligen am Sportplatz herumzulümmeln. Unterligafans grölen oft noch die Schlachtrufe der 70er und 80er. Damit kann man in der höchsten Klasse kein Spiel gewinnen. In der Bundesliga geht es um Leistung, um Kampf, um Ehrgeiz. Da wird schon der kleinste Fehler beim Jubeln oder ein verschüttetes Bier knallhart von den Fans der anderen Mannschaft mit höhnischem Gelächter bestraft."
Best weiß, wovon er spricht: Als langjährigem BVB-Anhänger ist es ihm und seinen Kollegen in der vergangenen Saison sogar gelungen, seine Mannschaft zur überraschenden Meisterschaft zu jubeln.
ssi; Foto rechts: Getty, Foto links: Dani Lurie, CC BY 2.0
Der Dortmunder Sportpsychologe Dr. Peter Best erklärt dem Postillon: "Nach der Winterpause sind Fußballfans oft schlapp und durch den vielen Kontakt mit der eigenen Familie sozial nicht mehr auf den Sport ausgerichtet. Die Folge sind Stimmbänderrisse, Leberzirrhosen und Sitzfleischwunden." Deshalb, so Best, sei es wichtig, dass Fußballfans sich durch ein ausgefeiltes Trainingsprogramm ordentlich auf die Strapazen der Rückrunde vorbereiten.
Carsten Bedke (28), ein glühender Verehrer des FC Bayern München, weiß, wovon Best spricht. Er schildert gegenüber dem Postillon seinen Trainingsplan: "Am Freitag habe ich mit ein paar Kumpels erst einmal mit einem lockeren Sauftraining angefangen, das wir in den kommenden Wochen natürlich intensivieren werden."
Am Samstag stehen bei Carsten und seinen Freunden dann verschiedene Trainingseinheiten an: Vormittags bereiten sie sich bei einer kleinen Freundschaftsprügelei mit Bayernfans aus dem Nachbarort auf etwaige Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans - aber auch untereinander - vor. Mittags folgt Krafttraining: Bierkästen werden hin und her getragen, Flaschen mit dem Feuerzeug geöffnet und mithilfe eines komplizierten Bauch-Beine-Po-Trainingsprogrammes bereiten sich die Freunde darauf vor, 90 Minuten am gleichen Ort zu sitzen.
90 Minuten saufen will gelernt sein |
Carsten Bedke hält das für wichtig: "Die Rufwege müssen stimmen. Immerhin ist Anfeuern ein Mannschaftssport. Da ist kein Platz für einen, der nur seinen eigenen Stiefel runterbrüllt."
Der Sonntag gehört dann der Familie. Doch selbst während dieser Stunden bereitet Carsten Bedke sich vor. Er trainiert seine Stimme für das beim Fußball so essentielle Grölen und Brüllen bei der Erziehung seiner Kinder und in der Kommunikation mit seiner Frau.
Andere Fans, etwa von Mannschaften im Abstiegskampf, ziehen sich für eine Woche ins Trainingslager auf eine Skihütte zurück, wo neben dem sportlichen Aspekt auch die Kameradschaft nicht zu kurz kommt.
Dr. Peter Best erklärt, warum die Fans so hart zu sich selbst sind: "Bundesligafan zu sein, ist etwas ganz anderes, als hin und wieder sonntags in den unteren Ligen am Sportplatz herumzulümmeln. Unterligafans grölen oft noch die Schlachtrufe der 70er und 80er. Damit kann man in der höchsten Klasse kein Spiel gewinnen. In der Bundesliga geht es um Leistung, um Kampf, um Ehrgeiz. Da wird schon der kleinste Fehler beim Jubeln oder ein verschüttetes Bier knallhart von den Fans der anderen Mannschaft mit höhnischem Gelächter bestraft."
Best weiß, wovon er spricht: Als langjährigem BVB-Anhänger ist es ihm und seinen Kollegen in der vergangenen Saison sogar gelungen, seine Mannschaft zur überraschenden Meisterschaft zu jubeln.
ssi; Foto rechts: Getty, Foto links: Dani Lurie, CC BY 2.0