Berlin (dpo) - Nachdem wegen des Dioxin-Skandals bereits 1000 Höfe in Niedersachsen gesperrt und 8000 Hühner in Nordrhein-Westfalen notgeschlachtet wurden, hat der Verband Deutscher Legehennen (VDL) heute auf einer Pressekonferenz die sofortige Keulung von über 65 Millionen Menschen in Deutschland gefordert. Laut Verbandssgackerin Berta könnten weitere Dioxin-Skandale nämlich nur vermieden werden, wenn alle Verbraucher, die am liebsten billige Eier aus industrieller Produktion essen, aus dem Verkehr gezogen werden.
"Die betroffenen Hühner zu keulen, hilft zwar für den Moment", erklärte das Huhn. "Aber um wirklich sicher zu gehen, dass sich so etwas nicht wiederholt, müssen alle diejenigen gekeult werden, die glauben, wir Hühner würden stets schmackhafte und gesunde Eier legen, obwohl wir mit dem allerletzten Industriedreck gefüttert werden. Die Verbraucher sind es, die durch die Nachfrage nach billigsten Hühnereiern aus Massentierhaltung das vergiftete Angebot bestimmen." Einzig Eierhasser, Veganer und Esser von Bioeiern dürften laut dem ehrgeizigen Plan der Hühner am Leben bleiben.
Menschen, die weiterhin Industrieeier aus Käfig-, Kleingruppen- oder Bodenhaltung frühstücken wollen, brauchen trotz der Forderung der Hühner keine Angst haben, da es für die Keulung von mehr als 65 Millionen Bundesbürgern derzeit keine stabile Mehrheit in der Bevölkerung gibt.
Weil Landwirtschafts, -Ernährungs- und Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner zudem die Keulung unfähiger Landwirtschaftspolitiker, die höhere Standards in der Tierhaltung nicht einführen können oder wollen, kategorisch ausschloss, müssen also vorerst weiter die Hühner dran glauben.
ssi; Foto oben (MonkeyMishkin, CC2.0): Weiß genau, wo die Ursachen für Dioxin-Skandale liegen: Huhn Berta; Foto links (Maqi, CC3.0): Müssen dafür büßen, dass sie mit Industriedreck gefüttert werden: Hühner in Bodenhaltung; Foto rechts unten (Aigner, CC3.0): Weiß ebenfalls genau, wo die Ursachen für Dioxin-Skandale liegen, tut aber nichts dagegen: Huhn Ilse.